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Heikle Äußerungen zum Rücktritt: Verabschiedet sich der Biathlon-Weltmeister?

Font Romeu (Frankreich) – Ein großer Verlust für den Biathlon würde es darstellen, sollte der französische Spitzenathlet Émilien Jacquelin (30) tatsächlich seine Laufbahn beenden. Der mehrfacher Weltmeister ließ erneut durchblicken, dass er nach der nächsten Saison möglicherweise seine Karriere beenden will. Besonders in bestimmten Situationen scheint ein Abschied vom Sport immer wahrscheinlicher.

„Nach den Olympischen Spielen habe ich noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Während der Vorbereitung habe ich viel darüber nachgedacht und ehrlich gesagt hängt es davon ab, wie viel Energie ich noch aufbringen kann“, erklärte der fünfmalige Weltmeister bei einer Pressekonferenz im Trainingslager der französischen Herrenmannschaft.

Bereits nach der Weltmeisterschaft im Februar sorgte der 30-Jährige mit einer ähnlichen Aussage für Aufsehen – damals war es vor allem Frustration über enttäuschende Rennen, die ihn zu der Bemerkung veranlasste, dass dies womöglich seine letzten Titelkämpfe gewesen sein könnten.

Doch während der Saisonvorbereitung ist die Motivation für eine langfristige Fortsetzung seiner Karriere offenbar nicht zurückgekehrt.

„Es erfordert enormen Willen und Einsatz, sich auf eine Biathlonsaison vorzubereiten, und ich möchte keine halben Sachen abliefern“, betonte Jacquelin. „Ich werde nicht einfach weitermachen, nur um weiterzumachen.“

Vor allem im Fall eines erfolgreichen Saisonverlaufs scheint ein Rücktritt des Franzosen momentan sehr realistisch.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass ich nach einem Olympiasieg nicht zwangsläufig weitermachen und noch weitere Erfolge erzielen muss“, erklärte der 16-fache Weltcupsieger. Olympisches Gold blieb dem äußerst erfolgreichen Athleten bisher verwehrt, ebenso eine Einzelmedaille bei den Spielen. Bei den Staffeln hatte er in Peking zweimal Silber gewonnen.

„Ich möchte bei den Spielen in Mailand glänzen, da mir eine Einzelmedaille noch fehlt. Das wäre ein großer Stolz auf meinem Karriereweg“, erläuterte Jacquelin.

Seine Aussagen sollten jedoch nicht als endgültige Rücktrittserklärung verstanden werden.

„Ich bin für alles offen – für neue Projekte, eine Fortsetzung oder eben auch das Ende meiner Karriere“, sagte der zehnfache WM-Medaillengewinner. Seine Anhänger hoffen natürlich, dass Jacquelin auch im März noch bereit ist, seine Laufbahn fortzusetzen.