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Teamkollegin um Geld betrogen? Biathlon-Gesamtweltcupsiegerin muss sich vor Gericht verantworten!

Albertville (Frankreich) – Schon seit mehreren Jahren sorgt die Kreditkartenaffäre rund um die französische Spitzenbiathletin Julia Simon (28), die ihre Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29) angeblich finanziell geschädigt haben soll, im Hintergrund für Unruhe. Nun wird der Fall vor Gericht verhandelt.

Wie das Blatt Le Dauphiné berichtet, steht Simon, die 2023 den Gesamtweltcup gewann und zehnfache Weltmeisterin ist, am 24. Oktober vor dem Strafgericht in Albertville. Ihr werden Diebstahl und Betrug zur Last gelegt.

Im Mittelpunkt des Verfahrens steht der Vorwurf, dass Simon bereits 2021 mit der Kreditkarte von Braisaz-Bouchet technische Geräte im Wert von mehreren hundert Euro gekauft haben soll. Laut Le Dauphiné soll es zudem weitere Geschädigte geben.

Im Jahr 2022 erstattete die 29-Jährige Anzeige. Nach Simons Gewinn des Gesamtweltcups wurde der Fall schließlich öffentlich und sorgte auch intern im französischen Team für Spannungen.

Nachdem Braisaz-Bouchet zunächst eine einjährige Babypause eingelegt hatte, wurden nach ihrer Rückkehr sämtliche Kontakte zwischen den beiden Athletinnen sowie deren Teamkolleginnen, von denen einige öffentlich Partei für die Geschädigte ergriffen hatten, genau beobachtet und bewertet.

Simon, die zwischenzeitlich vom Mannschaftstraining ausgeschlossen war und kurzzeitig in Gewahrsam genommen wurde, weist die Anschuldigungen zurück. Sie bezeichnet sich selbst als Opfer und erklärte bereits 2023, dass ihre Identität missbraucht worden sei und jemand die Einkäufe in ihrem Namen getätigt habe.

Wie die tatsächlichen Abläufe waren, soll nun vor Gericht geklärt werden.

Der französische Skiverband reagierte unmittelbar nach Bekanntwerden des Gerichtstermins, bestätigte diesen und betonte, dass erst nach einem rechtskräftigen Urteil weitere Maßnahmen folgen würden.

"Seit zwei Jahren arbeitet der Verband gemeinsam mit dem sportlichen Betreuerteam der französischen Biathlon-Nationalmannschaft daran, dass dieser Vorfall weder die individuellen Ziele der Athletinnen noch das Miteinander im Team beeinträchtigt", erklärte die FFS.

Bislang werde man sich daher nicht weiter äußern.

Es bleibt somit spannend, ob Simon und Braisaz-Bouchet ihre erfolgreiche Zusammenarbeit, die sie in den vergangenen zwei Saisons unter anderem mit drei gemeinsamen Weltmeistertiteln in der Staffel krönen konnten, weiterhin fortführen werden.