zurück

Biathlon-Starin versäumt ganze Saison – Nach langem Leidensweg erste Einblicke in ihre Erholungsphase

Mailand (Italien) – Ursprünglich plante sie, ihren Titel als Gesamtweltcupsiegerin zu verteidigen, doch der Verlauf nahm eine völlig unerwartete Wendung: Die italienische Spitzenbiathletin Lisa Vittozzi (30) ließ aufgrund anhaltender Rückenbeschwerden die gesamte letzte Saison aussetzen. Nun erholt sie sich allmählich und berichtet erstmals persönlich über ihre langwierigen gesundheitlichen Probleme.

"Vier äußerst schwere Monate haben mich sowohl körperlich als auch psychisch stark gefordert", schilderte die 30-Jährige während eines Medientreffens des italienischen Skiverbands.

Nach ihrem Erfolg im Gesamtweltcup und dem Gewinn ihres ersten Einzeltitels bei einer Weltmeisterschaft hatte sich Vittozzi auch im Sommer kompromisslos präsentiert, sich weiterentwickelt und war fest entschlossen, diesen Triumph zu wiederholen.

"Doch im November ereignete sich ein Zwischenfall, der mich völlig aus der Bahn warf. Ich versuchte, bis Dezember durchzuhalten, aber mein Rücken hielt den Belastungen nicht stand, die Schmerzen wurden unerträglich", berichtete die Italienerin vom Beginn ihrer gesundheitlichen Odyssee.

Da sich die Rückenprobleme nicht besserten, sah sie sich gezwungen, ihr geplantes Comeback immer wieder zu verschieben, bis man im Januar schließlich die schwierige Entscheidung traf, die komplette Saison auszuklammern.

"Es erschien mir sinnlos, eine mittelmäßige Saison zu bestreiten, in der ich mein Leistungspotenzial nicht voll ausschöpfen konnte. So blieb mir nicht genug Zeit, um mich richtig zu regenerieren", erklärte die zwölffache WM-Medaillengewinnerin.

Obgleich Vittozzi im Innersten wusste, dass dies die richtige Entscheidung war, fiel es ihr dennoch schwer, von den Rängen der Wettkämpfe zuzusehen.

"Es war ziemlich destabilierend, nicht an Wettkämpfen teilnehmen zu können. Der Schock saß tief, und ich brauchte Zeit, um all das zu verarbeiten. Der Druck und die ständige Sorge haben mich sehr belastet", so die Biathletin.

Heute geht es ihr jedoch besser. Sie nimmt an einem speziellen Rehabilitationsprogramm teil, das ihr hilft, die Schmerzen zu kontrollieren.

"Mit jedem Tag sehe ich Fortschritte, und das gibt mir mehr Ruhe", erläuterte Vittozzi. Ihr klares Ziel: Bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Antholz ihren ersten Medaillensieg zu erringen. Dafür hat sie noch etwa zehn Monate, um sich optimal vorzubereiten.