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Biathlon-Elite erwartet inoffiziellen Saisonauftakt mit Spannung – doch ein großes Hindernis steht im Weg

Idre (Schweden) – Nach einem langen Sommer auf Skirollern freuen sich die Biathlon-Topathleten aus Deutschland und weiteren Nationen riesig darauf, endlich wieder auf Schnee zu trainieren. Allerdings herrscht kurz vor dem inoffiziellen Start der Saison an diesem Wochenende in Idre große Ernüchterung: Es fehlt schlichtweg an ausreichend Schnee.

Seit Montag sind die Protagonisten der Szene in den nordischen Regionen vor Ort, wo am Wochenende über 70 Frauen und 85 Männer erstmals gegeneinander antreten werden. Da die Olympischen Winterspiele im Februar 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo stattfinden, nutzen viele diesen ersten Wettkampf als wichtigen Leistungscheck – entsprechend groß ist das Teilnehmerfeld und damit auch der Rekord.

Die Freude wird jedoch stark durch den schlechten Zustand der Strecke getrübt. „Das Wetter war klar, die Temperaturen lagen über dem Gefrierpunkt, weshalb wir keinen Kunstschnee produzieren konnten. Doch wir müssen uns mit diesen Gegebenheiten arrangieren“, erklärte Ulrika Öberg, Leiterin des schwedischen Biathlon-Verbands, gegenüber Expressen.

Aufgrund dessen wurde das ursprünglich geplante Programm reduziert: Statt mehrerer Rennen werden nur zwei Sprintrennen ausgetragen, da der dünne, notdürftig präparierte Schnee auf der Strecke sonst schnell verschwindet.

Öberg erläuterte: „Wir haben entschieden, dass bei einem Wettbewerb mit vielen Runden zu viele Athleten gleichzeitig auf dem nur zwei Kilometer langen Kurs unterwegs wären.“

Auch das Absolvieren von Strafrunden nach Fehlschüssen am Schießstand ist unter den aktuellen Bedingungen nicht durchführbar.

„Daher planen wir, Strafen in Form von Zeitaufschlägen zu verhängen, die sich an der durchschnittlichen Dauer einer Strafrunde orientieren. Das entspricht 22 Sekunden für die Herren und 25 Sekunden für die Damen“, so Öberg weiter.

Ein großes Problem stellt zudem die Wettervorhersage dar: In den nächsten Tagen ist mit Regen zu rechnen, was die ohnehin schwierige Schneelage zusätzlich verschlechtern könnte. Eine alternative Lösung für den ersten wichtigen Wettkampf gibt es bislang nicht.

Die deutschen Athleten absolvierten am Dienstag ihre ersten Trainingsrunden; auf Instagram war zu sehen, wie die Frauen auf dem nassen, anspruchsvollen Schnee sprinteten. „Sie haben ‚Schneecamp‘ gesagt, nicht ‚Langsam-Camp‘“, lautete der scherzhafte Kommentar auf dem Video – ein kleiner Seitenhieb auf die herausfordernden Bedingungen.

Der offizielle Beginn der Saison ist für den 29. November im schwedischen Östersund angesetzt.