Biathlon-As wehrt sich gegen homophobe Kommentare: "Amerikaner verstehen es nicht"

Norwegen - Der 27-jährige Sturla Holm Lægreid nimmt Internet-Trolle ins Visier! Ein Sommer-Video, in dem der norwegische Biathlon-Star beim Zielen zu sehen ist, verbreitete sich rasch. Doch im Zentrum der Kommentare stand nicht seine Präzision.

In dem Video, aufgenommen beim City Biathlon in Dresden, ist der sechsmalige Weltmeister lediglich in einem kurzen Wettkampf-Shirt, Shorts und mit Helm zu sehen. Er nimmt die typische Position für das Stehendschießen ein und trifft die Ziele mit beeindruckender Geschwindigkeit und Genauigkeit.

Das Video wurde bereits über 37 Millionen Mal angesehen, wobei viele Zuschauer wohl zum ersten Mal mit Biathlon in Berührung kamen und die Kommentarspalte mit homophoben Aussagen füllten.

"Das ist bedauerlich", äußerte sich Lægreid gegenüber dem "NRK". "Man sollte frei sein, sich selbst zu sein und das Leben führen zu können, das man möchte, ohne befürchten zu müssen, abwertende oder beleidigende Kommentare zu erhalten."

"Wenn ich an einem Biathlon-Wettbewerb teilnehme und Homophobie erleben muss, dann läuft etwas in der Welt falsch", ergänzte der 27-Jährige.

Erst durch einen Freund wurde Lægreid auf den Trubel um das Video aufmerksam, da er selbst sozialen Medien selten folgt.

Sturla Holm Lægreids Video auf Instagram

IBU sperrt Kommentarfunktion

"Die Amerikaner meinen, mein Schießstil sehe 'schwul' aus", erklärte der dreifache Gesamtweltcup-Zweite in seinem Video-Blog das Problem. "Es gibt viele Gründe für unsere Schießhaltung, aber Amerikaner haben offensichtlich keinen Schimmer von Biathlon", führte Lægreid weiter aus.

Ob die Mehrheit der negativen Kommentare wirklich aus den USA stammte, lässt sich jedoch nicht mehr feststellen. Der NRK hat inzwischen die Internationale Biathlon-Union (IBU), die das Instagram-Video veröffentlicht hatte, über die verbalen Angriffe in Kenntnis gesetzt.

Daraufhin löschte der Verband alle Kommentare, sperrte die Kommentarfunktion und verurteilte jede Art von Diskriminierung auf das Strengste.

"Biathlon ist ein Sport, der Menschen jeglicher Herkunft, Geschlecht, Glaubensrichtung und sexueller Orientierung willkommen heißt, in dem Vielfalt gefeiert und geachtet wird", betonte IBU-Sprecher Christian Winkler zusätzlich.