Skandal um Biathlon-Ikone weitet sich aus! Weitere Anschuldigungen nach Urteil gegen Julia Simon
Albertville (Frankreich) – Der Skandal um die französische Biathlon-Hoffnung Julia Simon (29) nimmt zunehmend an Fahrt auf. Nachdem die zehnfache Weltmeisterin am vergangenen Freitag wegen Betrugs und Diebstahls zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung sowie einer Geldbuße von 15.000 Euro verurteilt wurde, treten nun neue Vorwürfe ans Licht.
Simon hat umfassend eingeräumt, die Kreditkarten ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29), einer Physiotherapeutin sowie einer weiteren Person aus der französischen Biathlon-Nationalmannschaft entwendet und damit Online-Einkäufe im Wert von etwa 2300 Euro getätigt zu haben.
Mittlerweile wird bekannt, dass offenbar weitere Mitglieder der Mannschaft Opfer von Diebstählen durch Simon geworden sind. Laut Berichten der L'Équipe gaben im Rahmen der Ermittlungen auch die Schwestern Anaïs Chevalier-Bouchet (32) und Chloé Chevalier (29) an, bestohlen worden zu sein.
So sollen persönliche Gegenstände sowie ein 50-Euro-Schein verschwunden sein. Auch Caroline Colombo (29) beklagte fehlendes Bargeld, und Lou Jeanmonnot (26), Zweite im Gesamtweltcup der vergangenen Saison, berichtete, dass ihr persönliche Dinge abhandengekommen seien, nachdem sie sich mit Simon ein Zimmer geteilt hatte.
Alle vier Betroffenen wurden während der Untersuchungen befragt, verzichteten jedoch darauf, Anzeige zu erstatten, weshalb diese Vorwürfe am Freitag vor Gericht in Albertville nicht behandelt wurden.
Dennoch dürfte das zuvor fragile Vertrauensverhältnis im französischen Team nach dem Geständnis von Simon weiter erschüttert werden.
Im Sommer 2022 während eines Trainingslagers in Norwegen hatte Simon die Kreditkarten von Braisaz-Bouchet und der Physiotherapeutin entwendet und damit unter anderem GoPro-Zubehör sowie Artikel bei Zalando bestellt. Die Waren lieferte sie an ihre Privatadresse.
Der Skandal kam im Jahr 2023 ans Licht, als Braisaz-Bouchet, die Physiotherapeutin und eine weitere betroffene Person aus dem Umfeld der Nationalmannschaft Strafanzeige gegen Simon einreichten und sie zwischenzeitlich festgenommen wurde. Im August 2023 hatte Simon noch öffentlich ihre Unschuld beteuert und selbst Anzeige wegen Identitätsdiebstahls gestellt.
Am Freitag platzte schließlich vor dem Gericht in Albertville die Bombe, als Simon sämtliche Anschuldigungen zugab. Sie berichtete von einem Blackout, könne sich an die Taten nicht erinnern und arbeite derzeit mit einer Psychologin an der Verarbeitung der Ereignisse.
Ob dies für ihre Teamkolleginnen und insbesondere für die Verantwortlichen des französischen Verbands ausreicht, bleibt abzuwarten. Der Verband kündigte an, sich spätestens am kommenden Montag zur weiteren Zukunft von Simon im Hinblick auf die bevorstehende Saison zu äußern.