Topform! Müssen die deutschen Biathlon-Hoffnungen vor ihr zurückschrecken?
Italien – Dorothea Wierer (35) startet in ihre letzte Saison, mit den Olympischen Winterspielen im eigenen Land als großes Ziel: Die Biathlon-Ikone scheint sich im Herbst ihrer Karriere in der besten Verfassung ihres Lebens zu befinden. Werden die deutschen Athletinnen im Hinblick auf den großen Triumph bei den Spielen in Mailand und Cortina 2026 nun nervös?
Das ist durchaus denkbar, denn neben den starken Französinnen könnte die Italienerin zu einer ernsthaften Konkurrentin für Franziska Preuß (31) avancieren.
Während die Deutsche zuletzt durch eine Hand-Operation zurückgeworfen wurde, läuft bei Wierer offenbar alles wie am Schnürchen. „Letzten Donnerstag in Rovereto absolvierte sie einen Test, der meiner Einschätzung nach der beste ihrer gesamten Karriere war. Die Vorzeichen stehen also äußerst gut“, äußerte sich Nationaltrainer Fabio Cianciana im Interview mit „Fondo Italia“.
Das lässt auf eine klare Kampfansage für den bevorstehenden Winter schließen, in dem Preuß endlich ihr heiß ersehntes Gold in einer Einzeldisziplin bei Olympia gewinnen möchte. Dass sowohl Wierer als auch Preuß beim Loop One Festival in München nicht anwesend waren, begründet der Coach folgendermaßen:
„Sie hatte, besonders sie, zahlreiche Verpflichtungen mit Sponsoren, in Vorbereitung auf Olympia, Antholz und vieles mehr. Nach den drei Tagen bei der FISI in Mailand haben wir gemeinsam entschieden, dass sie direkt zum Training nach Ruhpolding fährt. Auch weil dieses Rennen eine gewisse mentale Vorbereitung erforderte und die letzte Phase für sie extrem fordernd war.“
Nach einer von zahlreichen Infekten geprägten „Seuchensaison“ 2023/24, die sie nach der WM in Nove Mesto vorzeitig beenden musste, konnte Wierer in der vergangenen Saison nicht die erhofften Resultate erzielen.
Jetzt plant die Italienerin jedoch einen letzten großen Angriff auf das Olympia-Gold, nachdem sie bei den Spielen 2014 in Sotschi, 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking jeweils eine Bronzemedaille gewann.
Den bisher größten Erfolg ihrer Laufbahn feierte sie bei der WM 2020 in Antholz, als sie sowohl im Verfolgungsrennen als auch im Einzel die Goldmedaille gewann. Ihren ersten Weltmeistertitel sicherte sie sich 2019 im Massenstart in Östersund, 2023 in Oberhof kam noch eine Staffelgoldmedaille hinzu. Außerdem gewann sie 2019 und 2020 jeweils den Gesamtweltcup.
Auch Preuß konnte bisher eine olympische Bronzemedaille ergattern und strebt bei den Spielen in Mailand und Cortina nach der goldenen Krone. Es verspricht ein spannender Wettstreit beim prestigeträchtigsten Event der Welt zu werden.