"Befürchtungen sind wahr geworden": Aufregung in der Biathlon-Welt über neues Startsystem
Die Internationalen Biathlon Union (IBU) hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, das System der Startgruppen ab der nächsten Saison grundlegend zu ändern. Bereits bei der Ankündigung gab es großen Widerstand von Seiten der Elite-Athleten, dennoch setzt die IBU ihre Pläne durch, sehr zum Missfallen der Spitzenbiathleten.
Die IBU hat nun offiziell ein neues System vorgestellt, das für mehr Spannung bei den Fernsehzuschauern sorgen soll, indem es den weltbesten Biathleten nicht mehr erlaubt, ihre Startgruppe frei zu wählen.
Dies führt dazu, dass die Top 15 des Gesamtweltcups in Sprint- und Einzelrennen nun zwischen den Startnummern 46 und 74 eingeteilt werden, während sie zuvor meist die erste Startgruppe wählten, um von besseren Schneebedingungen zu profitieren.
Das neue System wird erstmals Ende November beim Weltcup in Kontiolahti, Finnland, angewendet, wobei die Startgruppen nach der Gesamtweltcup-Platzierung des Vorjahres bestimmt werden.
Johannes Thingnes Bø sieht in der Änderung vor allem Nachteile und befürchtet, das Gegenteil der IBU-Intentionen zu erleben.
Er argumentiert, dass Zuschauer abschalten könnten, wenn die besten Athleten erst spät im Wettbewerb zu sehen sind, und betont, die Athleten hätten ihre Bedenken bereits geäußert.
Für ihn und das norwegische Team könnte die Regeländerung allerdings auch Vorteile haben, da sie gut vorbereitet seien, obwohl es Athleten geben könnte, die unter den neuen Bedingungen weniger erfolgreich wären.
Biathlon-Profis kritisieren IBU für deren Vorgehen
Sturla Holm Lægreid sieht das Hauptproblem darin, dass die Athleten nicht frühzeitig in die Planungen einbezogen wurden und beklagt einen Mangel an Dialog.
Viele Top-Athleten, darunter auch Philipp Nawrath, haben öffentlich ihren Unmut über das neue System geäußert, trotz vieler Gespräche und Petitionen im Hintergrund.
Die IBU lässt es jedoch zu, dass die Rennjury bei schlechtem Wetter die Top-Athleten eventuell doch in die erste Startgruppe setzt, was auf einen Vorschlag der Sportler hinweisen könnte.