Spektakuläre Schießvorführung im Biathlon – Könnte hier ein neuer Weltrekord entstanden sein?
Pokljuka (Slowenien) – Eine beeindruckende Darbietung beim Biathlon! Der norwegische Schießstar Martin Uldal (23) zeigte in der Single-Mixed-Staffel auf Pokljuka eine rasante Schießeinlage, wie sie bislang noch kein Wettkämpfer geliefert hat. In unglaublichen 12,5 Sekunden bewältigte der 23-Jährige alle fünf Ziele und stellte damit einen inoffiziellen Weltrekord auf.
Bereits im Dezember in Hochfilzen überraschte Uldal die Biathlon-Welt mit einem Stehendschießen in 12,9 Sekunden – auch wenn dabei noch eine Scheibe stand.
Beim Rennen in der Single-Mixed-Staffel übertraf der Norweger sich nun und erwischte alle fünf Ziele in einer noch kürzeren Zeit. Üblicherweise liegen die Zeiten im Stehendschießen zwischen 18 und 28 Sekunden.
"Ich habe endlich alle fünf Ziele getroffen", freute sich der 23-Jährige nach dem Lauf beim NRK, nachdem er in dieser Saison seinen ersten Weltcupsieg feiern konnte. "Ich hatte bereits einige schnelle Leistungen, aber dieses Mal war alles perfekt."
Auch der NRK-Experte Ole Kristian Stoltenberg (48) war begeistert: "Wir sprechen hier von einem Weltrekord – das ist das Verrückteste, was man je gesehen hat. Ich habe noch nie von einer Zeit von 12,5 Sekunden im Wettkampf gehört."
Beim Biathlon werden jedoch offiziell keine Weltrekordzeiten für das Schießen anerkannt. Dies liegt daran, dass die reinen Schießzeiten bisher per Hand gestoppt und nicht elektronisch erfasst werden. Uldal kann sich daher lediglich über eine inoffizielle Bestmarke freuen.
Sportlich konnte seine rasante Schießeinlage jedoch nicht entscheidend zum Erfolg beitragen: Seine Staffelpartnerin Ingrid Landmark Tandrevold (28) musste insgesamt vier Strafrunden absolvieren, sodass das norwegische Team nur den neunten Platz erreichte.
Finanziell bleibt der Schießbonus aber nicht aus, denn seit dieser Saison erhält der beste Athlet einer Staffel ein zusätzliches Preisgeld in Höhe von 850 Euro.
Dieses Extra sicherte sich Uldal mit einem Vorsprung von rund vier Sekunden gegenüber dem zweitplatzierten Schützen des Tages, dem Slowenen Jakov Fak (37), der für seine fehlerfreie Stehendeinlage 21,8 Sekunden benötigte – fast zehn Sekunden mehr als der Norweger.
Doch wie erklärt sich Uldals überragende Schnelligkeit am Schießstand? Der Erstlingsprofi, der erst seit dieser Saison einen Stammplatz im Weltcup-Team innehat, hat in den vergangenen Jahren seine eigene Methode entwickelt, um das Gewehr optimal in Position zu bringen.
Anstatt das Gewehr über die rechte Schulter zu führen, zieht er es schlichtweg unter dem linken Arm hindurch, was ihm ermöglicht, schneller in den Schießanschlag zu kommen.