Biathlon-Olympiasiegerin berichtet von schlechten Trainingsbedingungen
Belarus – Seit 2022 sind Sportler aus Russland und Belarus aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine von sämtlichen internationalen Biathlon-Veranstaltungen ausgeschlossen. Diese Sanktionen haben auch erhebliche Auswirkungen auf den Trainingsalltag der Athletinnen und Athleten, wie Dzinara Smolskaya (29) nun offenlegte.
Die Staffel-Olympiasiegerin von 2018, die bis zu ihrer Hochzeit vor drei Jahren mit Teamkollege Anton Smolski (28) noch unter ihrem Geburtsnamen Alimbekawa antrat, berichtete im Gespräch mit "RT" von den schwierigen Umständen in ihrer Nationalmannschaft.
Insbesondere bei der Ausrüstung komme es häufig zu Engpässen, was auf die wirtschaftlichen EU-Sanktionen gegen das osteuropäische Land zurückzuführen sei. Die verfügbaren Materialien seien zudem oft von minderer Qualität.
"Beim Training benutzen wir manchmal wirklich schlechte Patronen, die kaum die Zielscheibe erreichen", erklärte die 29-Jährige.
Auch viele Langlaufskier seien bereits abgenutzt oder eigentlich für andere Schneebedingungen konzipiert. "Viele verfügen zwar noch über wettkampftaugliche Ausrüstung, doch da der Schnee in Europa und Russland sehr unterschiedlich ist, gestaltete sich die Umstellung anfänglich schwierig", erläuterte Smolskaya.
Das belarussische Sportministerium unterstütze die Athleten mittlerweile zwar beim Erwerb von Skiern, allerdings sei die Beschaffung von hochwertiger Ausrüstung längst nicht mehr so unkompliziert wie vor dem historischen Einschnitt.
"Die Logistik hat sich verändert, wir müssen die Sanktionen beachten, die führenden europäischen Herstellern verbieten, uns direkt zu beliefern", erklärte die Biathletin.
Obwohl sie und ihre Teamkollegen „den ganzen Sommer über gelitten“ hätten, akzeptiere die erfahrene Weltcup-Starterin die gegenwärtige Lage.
"Wir befinden uns momentan in einer Phase, in der es zunächst darum geht, einfach durchzuhalten", berichtete Smolskaya. "Ich bin zuversichtlich, dass diese Probleme verschwinden werden, sobald wir wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen können."
Sie hegt dabei auch Hoffnungen auf die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien.
"Ich glaube, wir haben noch eine Chance, nach Mailand zu fahren. Schließlich sind die Olympischen Spiele keine Weltmeisterschaft oder ein Weltcup. Dort könnten andere Entscheidungen getroffen werden. Neutrale Athleten durften doch auch an den Sommerspielen in Paris teilnehmen, oder?", blickte sie optimistisch in die Zukunft.