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Biathlon-Talent in der Kritik! Patenonkel verlor bei Jagdunfall das Augenlicht

Kainuu (Finnland) – Steht die Karriere des finnischen Biathlon-Juniors Arttu Heikkinen (21) nach einem Jagdunfall vor dem Aus? Der Juniorenweltmeister wird in seiner Heimat aktuell vor Gericht gestellt: Bei einem Jagdausflug soll er seinen Patenonkel derart schwer verletzt haben, dass dieser auf einem Auge erblindete.

Kurzfassung

KI-generierte Zusammenfassung des Artikels

Laut einem Bericht von YLE war Heikkinen im vergangenen September gemeinsam mit seinem Vater und einem weiteren Begleiter, der laut Angaben des 21-Jährigen sein Patenonkel ist, auf der Vogeljagd.

Als der 2022er Einzel-Juniorenweltmeister auf einen Vogel schoss, wurden Schrotkugeln den Mann, der sich nach Informationen etwa 30 bis 60 Meter entfernt aufhielt, am Oberkörper, an den Armen und am Kopf getroffen. Bei dem Unglück verlor dieser unter anderem sein Sehvermögen auf einem Auge.

Die Staatsanwaltschaft wirft Heikkinen vor, nicht dafür gesorgt zu haben, dass bei seinem Schuss keine andere Person gefährdet wird. Die Anklage lautet nach finnischem Recht auf Jagdvergehen sowie fahrlässige schwere Körperverletzung.

Heikkinen weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück: Er sei davon ausgegangen, dass sich sein Jagdbegleiter an einem anderen Ort aufhielte, erklärte der Biathlet am Dienstag vor dem Bezirksgericht in Kainuu. Aufgrund der umgebenden Bäume habe er seinen Patenonkel nicht sehen können.

Heikkinen gilt als eines der vielversprechendsten Biathlon-Talente Finnlands. Neben seiner Goldmedaille gewann er bei Juniorenweltmeisterschaften zwei weitere Bronzemedaillen. Im vergangenen Winter gehörte er regelmäßig zum festen Weltcup-Kader, sammelte seine ersten Weltcup-Punkte und absolvierte bei der WM in Lenzerheide vier Rennen.

Eine Verurteilung könnte jedoch einen schweren Einschnitt in seiner aufstrebenden Karriere bedeuten, wenn nicht sogar das Ende bedeuten: Ihm droht der Entzug seiner Jagd- und Waffenlizenz.

Nach finnischem Recht erfolgt dieser Lizenzentzug bei einer Verurteilung wegen Körperverletzung obligatorisch. Sollte das Gericht lediglich eine Jagdordnungswidrigkeit feststellen, entscheidet die Polizei über den Verbleib seines Waffenscheins.

Der finnische Biathlonverband wurde erst letzte Woche über die Vorwürfe informiert und wollte sich bislang nicht weiter zum Fall äußern. Erst nach dem Urteil des Gerichts werde man mögliche Konsequenzen prüfen, ließ der Verband wissen.