Biathlon-Drama um den Gesamtweltcup: Frankreich weiterhin von großer Enttäuschung geprägt
Oslo (Norwegen) – Das Finale des Biathlon-Weltcups liegt jetzt etwa eineinhalb Wochen zurück, doch das turbulente Duell zwischen Franziska Preuß (31) und Lou Jeanmonnot (26) in der Schlussrunde um den Gesamtweltcup hält weiterhin die Stimmung im französischen Lager gedämpft.
Für den französischen Damentrainer Cyril Burdet (47) ist der Sturz von Jeanmonnot kurz vor dem Ziellauf, der seiner Athletin sämtliche Chancen auf den Sieg nahm, nach wie vor ein heikles Thema.
Ursprünglich sei er außer sich vor Zorn gewesen, verriet der Coach dem Nordic Magazine. Er ging davon aus, dass Preuß ihre Rivalin berührt habe, was zu ihrem Sturz geführt habe.
In der Folge reichte das französische Team zunächst einen Protest ein, zog diesen jedoch nach Sichtung der Aufnahmen wieder zurück – denn obwohl die Deutsche Jeanmonnot nur einen schmalen Freiraum ließ, platzierte diese eigenständig ihren Stock zwischen die Skier.
"Meine Wut hielt nur so lange an, bis ich mir nochmals die Bilder ansah, da ich überzeugt war, im Moment des Sturzes einen Kontakt bemerkt zu haben", erläuterte Burdet.
"Das Adrenalin und die sich abzeichnende Endrunde sorgten für immense Aufregung und Zorn. Doch dieser Zustand hielt nicht lange an."
Auch wenn der Coach weiterhin verärgert ist, richtet sich seine Frustration mittlerweile nicht mehr gegen Preuß, sondern gegen die Art und Weise, wie das Rennen um den Gesamtweltcup letztlich entschieden wurde.
"Meine Enttäuschung bleibt bestehen, da das Finale im Vergleich zur gesamten Saison – die von einem großartigen, harten Kampf geprägt war – enttäuschend verlaufen ist. Es ist sehr bedauerlich, dass es so ausging, denn sportlich hätte ein anderer Ausgang wohl mehr Anerkennung verdient", teilte Burdet offen mit.
Das Endergebnis wäre zwar gleich geblieben, jedoch wäre es um ein Vielfaches schöner gewesen, wenn die Entscheidung in einem packenden Schlusssprint gefallen wäre.
Inmitten der Enttäuschung mischt sich für den Trainer auch ein großer Stolz auf seine Athletin.
"Sie wird als eine der Schlüsselakteure dieser Saison in Erinnerung bleiben, und ich bin überzeugt, dass das Finale seinen historischen Platz einnehmen wird. Auch wenn das Resultat nicht zu ihrem Vorteil ausging, war sie es, die Franziska bis an ihre Grenzen getrieben hat", schwärmte der 47-Jährige von Jeanmonnot.