Olympische Spiele kehren nach Berlin zurück? Hauptstadt präsentiert Bewerbungspläne
Von David Langenbein
Kurz zusammengefasst
KI-basierte Zusammenfassung des Beitrags
Berlin – Am Dienstag ab 14 Uhr stellen Berlin und seine vier Partnerländer ihre Pläne für die Olympischen Spiele vor. Die gemeinsame Bewerbung von Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein wird im Berliner Olympiastadion präsentiert.
Ein häufig genanntes Pro-Argument für Berlin ist, dass kaum neue Sportstätten errichtet werden müssten. Ein Blick auf die vorhandene Infrastruktur verdeutlicht dies.
Die Spree-Metropole besitzt bereits ein Olympiastadion. Dieses wurde zwar für die von den Nationalsozialisten inszenierten Spiele 1936 errichtet, ist seitdem aber mehrfach unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes modernisiert worden. Große Veranstaltungen wie das EM-Finale 2024 oder das DFB-Pokalfinale finden dort statt.
Berlin verfügt derzeit nicht über viele zeitgemäße Arenen. Das große Stadion im Jahnsportpark soll zum zentralen Punkt eines vielfältigen und inklusiven Sportparks ausgebaut werden. Die Umsetzung und die damit verbundenen Kosten führen jedoch seit Jahren zu Diskussionen.
Das Stadion An der Alten Försterei wird zwar erweitert, gehört aber dem 1. FC Union Berlin und dient hauptsächlich als Fußballarena. Zudem wurde kürzlich in das Mommsenstadion investiert, welches für Olympische Spiele jedoch nicht geeignet ist.
Im Steffi-Graf-Stadion in Grunewald könnten die Tennisturniere stattfinden. Die Anlage bietet Platz für 7.000 Zuschauer und ist seit 2021 wieder Veranstaltungsort eines WTA-Turniers. Dennoch könnte sie für die Olympischen Spiele zu klein und veraltet sein.
Hallen: Die Max-Schmeling-Halle ist mittlerweile in die Jahre gekommen und müsste zumindest modernisiert werden. Die neuere Mercedes-Benz Arena, die der Anschutz-Gruppe gehört, bietet eine größere Kapazität.
Ole Hertel, Manager der Arena am Ostbahnhof, äußerte am Montag bei einer Veranstaltung: „Ich bin voller Emotionen, wenn ich daran denke, dass die Olympischen und Paralympischen Spiele in Berlin stattfinden könnten.“ Für die Bahnrad-Wettbewerbe steht das Velodrom an der Landsberger Allee zur Verfügung, das internationalen Anforderungen entspricht.
Alternative Konzepte: Die Messe Berlin war bereits einer der Hauptveranstaltungsorte der Special Olympics World Games und könnte erneut genutzt werden. Zudem wurde zuletzt oft das Pariser Modell diskutiert, bei dem temporäre Sportstätten an bekannten Sehenswürdigkeiten errichtet werden – davon hat Berlin zahlreiche zu bieten.
Weitere Städte: Es steht fest, dass Berlin die Bewerbung gemeinsam mit vier Partnern einreicht. Die Segel- und Surfwettbewerbe sollen in Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) und Kiel (Schleswig-Holstein) ausgetragen werden.
Rostock und Leipzig verfügen über große Stadien. Brandenburg an der Havel besitzt eine Regattastrecke. Für die Reitdisziplinen brachte Berlins Sportsenatorin Iris Spranger (63, SPD) sogar Nordrhein-Westfalen als möglichen Austragungsort ins Gespräch.