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Schocknachricht für Berliner Fußballfans: NOFV-Oberligist muss Betrieb einstellen

Berlin - Noch bevor die Rückrunde im Amateurfußball Berlins Fahrt aufnimmt, erschüttert eine brisante Nachricht die Szene: Ein engagierter Amateurklub wird gezwungen, seinen Spielbetrieb im Berliner Fußball-Verband (BFV) mit sofortiger Wirkung zu beenden. Den wettbewerbsfähigen Charlottenburger Fußball-Club Hertha 06 e. V., meist als CFC Hertha 06 bekannt, trifft es hart: Sie werden in dieser Rückrunde nicht mehr auf dem Platz stehen. Der dramatische Hintergrund – das Amtsgericht Charlottenburg hat die Auflösung des Klubs veranlasst, basierend auf einem Registereintrag vom 5. Februar 2024. Trotz der Einreichung eines Insolvenzantrages durch den finanziell strauchelnden Verein, kam es zur Ablehnung mangels Masse – sprich, selbst für die Verfahrenskosten reichte das Vermögen des Klubs nicht aus. Am vergangenen Mittwoch bestätigte der BFV, dass der Verein keine Mitgliedschaft mehr besitzt und somit alle Mannschaften von weiteren Spielen ausgeschlossen sind. Eine herbe Enttäuschung für die ungefähr 700 Mitglieder der Fußball- und Futsalabteilungen, die sich nun eilig einen neuen Klub suchen müssen, falls sie in der zweiten Saisonhälfte an Pflichtspielen teilnehmen möchten. Angesichts der begrenzten Aufnahmekapazitäten vieler Klubs in der Hauptstadt, was betrifft die Verfügbarkeit von Trainern, Trainingszeiten und Plätzen, stellt dies eine enorme Herausforderung dar.

CFC Hertha 06: Zwangsabstieg und Antisemitismus-Skandal prägen Vereinshistorie

Die Zwangsschließung setzt dem Streben des ambitionierten Herren-Teams von Charlottenburg ein Ende, welches seit neun Jahren in der NOFV-Oberliga Nord agiert und stets den Aufstieg in die höhere Regionalliga Nordost anvisierte. Ein hoffnungsvoller Beginn der Rückrunde mit einem Sieg und einem Unentschieden gegen Topteams schien vielversprechend, doch nun ist deren Saison vorzeitig beendet. Sämtliche Ergebnisse des Teams werden gestrichen und der Abstieg steht somit fest – eine offizielle Stellungnahme des Nordostdeutschen Fußballverbandes bleibt bisher aus. Die Auflösung des bereits 1906 gegründeten Clubs stellt einen historischen Tiefpunkt dar und folgt teilweise auf den Rückzug des Gönners Ergün Çakir (52). Nach antisemitischen Bemerkungen gegen den jüdischen Verein TuS Makkabi wurde Çakir vom BFV im Sommer 2023 für zwei Jahre gesperrt – ebenso wie zwei Jugendspieler von Hertha 06, darunter sein eigener Sohn.