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Deutscher Verein stoppt Spielbetrieb aufgrund des Nahost-Konflikts!

Berlin - Nur wenige Tage nach dem militärischen Angriff der als terroristische Gruppe klassifizierten Hamas zeigt der Konflikt im Nahen Osten erste Auswirkungen auf den deutschen Fußball.

In der berliner Stadtgemeinde spielt der Angriff auf Israel eine bedeutende Rolle. Der Sportverein TuS Makkabi hat reagiert und den Spielbetrieb sowie Training eingestellt.

Nachdem ein jüdischer Verein vor etwa zwei Monaten zum ersten Mal am DFB-Pokal teilgenommen hatte, ist dies ein schwerer Rückschlag für den 1970 gegründeten Verein, der seit langem auch Nicht-Juden aufnimmt, die rund 75 Prozent aller Mitglieder ausmachen.

"Wir haben bei Makkabi eine multikulturelle Mannschaft, unsere Spieler vertreten 16 verschiedene Nationalitäten. Aber als jüdischer Verein sind wir natürlich immer besonders wachsam", betont der Kapitän des Fußballteams aus der fünften Liga und Israeli, Doron Bruck (28), gegenüber der Tageszeitung Tagesspiegel.

Der Vereinspräsident Alon Meyer bringt es in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung klar zum Ausdruck:

"Dass wir den Spiel- und Trainingsbetrieb eines jüdischen Vereins aufgrund von Eskalationen im Nahen Osten nicht aufrecht erhalten können, ist ein totaler Rückschritt für uns alle."

TuS Makkabi Berlin war 2022 Ziel eines antisemitischen Angriffs

Neben Berlin ist Meyer auch Präsident von TuS Makkabi in Frankfurt. Hier konnte der Spiel- und Trainingsbetrieb fortgesetzt werden, nachdem Sicherheitsmaßnahmen verstärkt wurden. In Berlin war dies jedoch nicht umsetzbar.

Vergangenes Wochenende wurden aufgrund der gespannten Situation sowohl das Oberliga-Fußballspiel in Neustrelitz sowie das Heimspiel der Basketballmannschaft abgesagt. Makkabi's Präsident berichtet von "umfangreichen Maßnahmen, die getroffen werden mussten".

Zu Beginn der Woche wurden juden- und israelfeindliche Parolen auf Häuserwände in Berlin gesprüht, was zu einer gewaltsamen Konfrontation in einer Neuköllner Schule zwischen Schülern und Lehrern führte.

Darüber hinaus sah sich die Polizei gezwungen, eine Demonstration für Palästina zu verbieten.

Makkabi Berlin wurde bereits im November letzten Jahres Opfer von massivem Judenhass, als im A-Jugend-Match mit CFC Hertha 06 antisemitische Beleidigungen und Angriffe stattfanden.

Einer der Täter: der Sohn von Hertha-06-Vizepräsident Ergün Cakir (39), der später in einer ARD-Dokumentation im Januar überzeugend erklärte: "Mein Sohn wird sein Leben lang Juden hassen."

Als Konsequenz wurden Cakir und sein Sohn für zwei Jahre gesperrt.