Unmut bei den Niners wegen Schiedsrichter-Entscheidung nach Last-Minute-Niederlage im EuroCup
Chemnitz – Die Niners sind nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung am Mittwochabend frustriert. Diese führte bei der Heimpartie gegen die London Lions zu einer knappen 67:68-Niederlage (Halbzeitstand 34:33) vor rund 3400 Zuschauern in der Messe Chemnitz.
In den letzten Minuten startete das Team von Trainer Rodrigo Pastore (53), das zu Beginn des letzten Viertels noch mit 47:56 (32. Minute) im Rückstand lag, eine beeindruckende Aufholjagd. Ty Brewer traf einen Dreipunktewurf zum 61:62.
106 Sekunden vor Spielende brachte Kevin Yebo (29), der an diesem Abend besonders stark spielte, per Korbleger die 63:62-Führung, die fast bis zum Schluss hielt.
Chemnitz hatte den Ballbesitz, als Spielmacher Corey Davis (28) zum Korb zog. Sein Gegenspieler fiel zu Boden, woraufhin die Unparteiischen ein Offensivfoul gegen Davis pfiffen – bei noch 4,6 Sekunden auf der Uhr.
Zur Bestürzung der Niners und der Zuschauer entschied man jedoch nicht auf Ballbesitz für Chemnitz, sondern sprach den London Lions zwei Freiwürfe zu. Dean Williams verwandelte diese nervenstark und sicherte den Lions damit den Sieg, während bei den Chemnitzern Enttäuschung herrschte.
"Die Schiedsrichter haben eine harte Entscheidung getroffen. Nach der Auszeit wegen des Offensivfouls hatten wir uns defensiv neu eingestellt, doch dann änderten sie ihre Entscheidung und gaben Freiwürfe", kritisierte Pastore.
Kostja Mushidi (27), der kurz vor Schluss noch einen letzten Dreier zum Buzzer abfeuerte, zeigte sich ebenfalls fassungslos: "Normalerweise gibt es bei einem Offensivfoul keine Freiwürfe. Die Schiedsrichter bezeichneten das Foul gegen Corey als normales Foul nach seinem Wurf. So einen Pfiff habe ich bisher nicht erlebt."
Im vierten EuroCup-Spiel kassierte das Team von Pastore damit bereits die dritte Niederlage. Defensiv präsentierten sich die Niners solide, offensiv lief am Mittwochabend jedoch wenig zusammen. Die Ausnahme bildete Kevin Yebo, der mit 17 Punkten und neun Rebounds erneut überzeugte.
"Wir dürfen die Schuld nicht den Schiedsrichtern geben. Wir haben einfach nicht gut gespielt. London hat den Spielplan sehr gut umgesetzt. Wir hatten Schwierigkeiten, Lösungen zu finden und kamen nicht in unseren Rhythmus. Darum müssen wir uns verbessern", betonte Mushidi.
Für Chemnitz war es die dritte Pflichtspielniederlage in Serie. Am Sonntag steht die Auswärtsbegegnung in Bamberg an. In der BBL lief es zuletzt für Mushidi & Co. besser.