Große Überraschung vor Weihnachten: Niners verstärken ihr Team mit Schützen aus der Distanz
Chemnitz – Nur vier Tage vor Heiligabend sorgten die Niners Chemnitz für eine unerwartete Verstärkung: Mit dem Deutsch-Amerikaner Jordan Schakel (27), der bereits NBA-Erfahrung vorweisen kann, wurde ein neuer Scorer verpflichtet. Sein Vertrag läuft bis zum Ende der aktuellen Saison bei den Sachsen.
In der Basketball-Bundesliga hatten die Niners zuletzt vier Niederlagen in Folge hinnehmen müssen. Diese Negativserie möchte die Mannschaft von Trainer Rodrigo Pastore (53) am Samstagabend um 20 Uhr im Ost-Duell gegen die Rostock Seawolves durchbrechen.
„Da Jordan auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, kann er unsere Kaderbreite in der BBL deutlich erweitern. Wir hoffen, dass er sich rasch einlebt und unserem Team mit seinen Fähigkeiten mehr Flexibilität verleiht“, erläuterte Niners-Geschäftsführer Steffen Herhold.
Der 27-Jährige spielte zuletzt für den belgischen Rekordmeister und Champions-League-Teilnehmer Filou Oostende. Mit einer Körpergröße von 1,98 Metern und einem Gewicht von 93 Kilogramm ist Schakel vor allem auf den Positionen Small Forward und Shooting Guard zuhause und gilt als äußerst treffsicherer Dreierschütze.
Die Freigabe sowie Spielberechtigung erreichten das Team rechtzeitig am Freitag, sodass Schakel bereits im Spiel gegen Rostock eingesetzt werden könnte.
Im bisherigen Saisonverlauf zeigte sich, dass die hohe Belastung durch Bundesliga und BKT EuroCup, kombiniert mit zahlreichen Verletzungen in den letzten drei Monaten, den Kräften der Chemnitzer Mannschaft zugesetzt hat.
Oft mangelte es den Niners gerade gegen Ende der Begegnungen an Energie. Zudem ist es in der BBL nur erlaubt, maximal sechs ausländische Spieler pro Partie einzusetzen, weshalb Trainer Pastore häufig mit einer kurzen Rotation auskommen musste.
Aufgrund dessen war es selten möglich, angemessen auf Leistungsschwankungen, Foulprobleme oder ungünstige Matchups zu reagieren. Deshalb suchten Sachsens erfolgreichste Korbjäger zuletzt nach einem weiteren deutschen Spieler, der die Rotation verstärkt.
In Schakel sieht man diesen Spieler nun gefunden. Er kam am Mittwochabend in Chemnitz an und absolvierte nach erfolgreichem Medizincheck bereits zwei Trainingseinheiten mit seinem neuen Team.
Ursprünglich stammt Schakel aus Kalifornien und besitzt seit zwei Jahren auch die deutsche Staatsbürgerschaft aufgrund seiner familiären Wurzeln. Nach einer erfolgreichen Zeit an der Highschool erhielt er 2017 ein Sportstipendium an der San Diego State University, mit der er in den folgenden vier Jahren zweimal die Meisterschaft der Mountain West Conference gewann. In 121 NCAA Division I Spielen erzielte er für die „Aztecs“ durchschnittlich 8,5 Punkte sowie 3,3 Rebounds und traf 42,7 Prozent seiner Dreipunktwürfe bei fast zwei erfolgreichen Versuchen pro Partie.
Im Anschluss folgten weitere vier Jahre in der G-League, wo er für die NBA-Farmteams Capital City Go-Go, Santa Cruz Warriors und Maine Celtics insgesamt 168 Spiele bestritt. 2024 erreichte er mit einem Team das Finale und bewies mit 11,9 Punkten im Schnitt sowie einer Dreierquote von 37,2 Prozent bei 2,3 erfolgreichen Distanzwürfen pro Spiel erneut seine Treffsicherheit. Zudem absolvierte Schakel während dieser Zeit sechs kurze Einsätze für die Washington Wizards in der NBA, bei denen er insgesamt acht Punkte erzielte.
Im Sommer führte ihn sein Weg erstmals nach Europa, und zwar zum belgischen Traditionsclub Filou Oostende. Dort bestritt der 1,98 Meter große Spieler bis November 14 Pflichtspiele in der nationalen Meisterschaft und der Champions League, in denen er durchschnittlich 18 Minuten auf dem Feld stand, 9,1 Punkte erzielte und 40,3 Prozent seiner Dreipunktwürfe traf.