Niners-Kapitän Richter kommentiert das gesamte Versagen in Ulm
Chemnitz – Zum ersten Mal in dieser Saison verließ Niners-Kapitän Jonas Richter (27) ein Spiel mit einer zweistelligen Ausbeute. Mit 19 erzielten Punkten verfehlte der Chemnitzer knapp seinen dreijährigen BBL-Höchstwert von 22.
Doch am Sonntagabend in Ulm blieb das Sprechen über persönliche Bestleistungen bei den Gästen aus. Im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten mussten die Niners eine bittere 87:117-Niederlage hinnehmen.
Vor nahezu 5800 Zuschauern zeigte sich Richter als einziger Spieler aus Chemnitz in einer gewachsenen Form.
In einem Interview bei DYN resümierte er: "Vor allem das erste Viertel war ausgesprochen schwach; es funktionierte in keiner Weise. Nachdem es 8:34 stand, war ein Wiederaufbau extrem schwierig."
Nach einem wackeligen Start in den ersten zehn Minuten, in denen das Team unter Trainer Rodrigo Pastore lediglich 52 Punkte erzielte, fand die Offensive ihren Rhythmus und erreichte in jedem der restlichen Viertel mindestens 24 Treffer; während in der Defensive nahezu nichts gelang.
Richter merkte an: "Die Lücken waren zu groß. Ulm nutzte den Freiraum optimal und konnte ungehindert seine Würfe nehmen. Wir müssen unsere Kommunikation erheblich verbessern."
In den letzten Minuten ließen die Gäste jeglichen Widerstand vermissen, sodass Headcoach Pastore nach zwei technischen Fouls wegen heftiger Proteste schon die Seitenlinie verließ.
Co-Trainer Gjorgji Kochov formulierte das Statement zur Pressekonferenz wie folgt: "Ich möchte mich bei unseren Fans für diese Leistung entschuldigen. So wollen wir den Basketball nicht spielen. Ulm hat uns vor Augen geführt, wie ein Spitzenverein agieren muss – das war eine wichtige Lektion für uns."
Die Niederlage in Ulm stellte nicht das bisher größte Defizit der Saison dar. Nur drei Tage vor Weihnachten unterlag das Pastore-Team in der Messe Chemnitz Bonn mit 88:123.
Nach vier aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen genießen die "Orange Army" am kommenden Sonntag erstmals wieder den Heimvorteil. Dort treffen sie auf Bamberg, bevor mit den Partien gegen Heidelberg (16. April) und beim Mitteldeutschen BC in Weißenfels (19. April) weitere anspruchsvolle Aufgaben anstehen.