zurück

Niners Chemnitz: Ratlosigkeit und Frustration nach Derby-Niederlage in Jena

Chemnitz – Nach der schmerzhaften Niederlage der Niners Chemnitz im Derby gegen den BBL-Aufsteiger Science City Jena (72:85) am Samstagabend zogen sich die Spieler rasch und enttäuscht in die Kabine zurück. Einziger Spieler, der blieb und sich den Fragen der Medien stellte, war Kostja Mushidi (27). Die Enttäuschung war dem erfahrenen Korbjäger deutlich anzusehen.

Mushidi fand keine Erklärung für den dramatischen Einbruch seines Teams ab Mitte des zweiten Viertels. Die Mannschaft von Trainer Rodrigo Pastore (53) hatte noch zu Beginn spektakulär und mit viel Energie agiert.

In den ersten acht Minuten erspielten sich die Gäste einen Vorsprung von 18 Punkten (24:6), bevor das Team das Basketballspielen komplett einstellte. Topscorer bei den Niners war Amadou Sow (26), der vor 3125 Zuschauern mit 16 Punkten und zwölf Rebounds überzeugte.

„Zunächst einmal ein großes Dankeschön an alle Fans, die heute vor Ort waren. Die Stimmung war sensationell. Es schmerzt, dass wir ihnen diesen Tag nicht mit einem Sieg verschönern konnten“, erklärte Mushidi bei DYN mit Blick auf die mehr als 500 mitgereisten Anhänger der Niners.

„Wir haben stark begonnen, aber versäumt, den Sack zuzumachen“, sagte der 27-Jährige.

Mushidi suchte keine Rechtfertigungen. Wie schon im EuroCup fehlte mit Kevin Yebo (29, Magen-Darm-Erkrankung) der beste und erfolgreichste Spieler der Chemnitzer. Auch US-Amerikaner John Newman (26), der am Dienstagabend beim 82:85 in Bourg-en-Bresse nach einer Jochbeinverletzung erstmals wieder im Kader stand, kam in Jena nicht zum Einsatz.

„So läuft Basketball eben. Man gewinnt, man verliert. Wichtig ist, dass wir zusammenhalten, nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern uns gemeinsam verbessern. Wenn die aktuell fehlenden Spieler wieder dabei sind, sieht die Lage sicher anders aus“, blickt Mushidi hoffnungsvoll auf bessere Zeiten mit einer vollständigen Mannschaft.

Eine solche hatte das Team in dieser Saison bisher noch nie. In Jena bestritten die Chemnitzer ihr 14. Pflichtspiel seit Saisonbeginn Ende September. Bei dieser intensiven Belastung stoßen die Spieler, die einsatzfähig sind, sowohl körperlich als auch mental an ihre Grenzen.