In 100 Sekunden alles verloren: Niners droht frühes Playoff-Aus
Chemnitz – Defensiv zeigten sich die Niners Chemnitz am Dienstagabend so stark wie seit Wochen nicht mehr. Dennoch reichte es auch im zweiten Playoff-Duell nicht zum Sieg gegen die MLP Academics Heidelberg. Mit 70:74 (33:36) unterlag das Team von Trainer Rodrigo Pastore.
Der erfahrene DeAndre Lansdowne ließ seine Enttäuschung offen erkennen. „Das Problem lag bei den Offensiv-Rebounds“, erklärte der US-Spieler nach dem Spiel bei DYN.
In den letzten 100 Sekunden sicherten sich die Heidelberger dreimal mühelos den zweiten Ball. Daraus resultierten zwei erfolgreiche Dreipunktwürfe von DJ Horne, der im ersten Spiel in Chemnitz ohne Zähler geblieben war, und nun beim Stand von 93:90 erfolgreich traf.
„Letztlich waren es wieder Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachten: zweite Chancen, den Blick auf die Shotclock und die Umsetzung unseres Spielplans“, so Pastore.
In der entscheidenden Phase hatte er seinen Spielern den Spielzug noch genau erklärt – doch auf dem Spielfeld wurde nichts davon umgesetzt. Die Zeit lief ab, kein Chemnitzer traf mehr. Im Gegenzug erhöhte Horne auf 74:70.
Pastore zeigte sich verärgert: „Ich habe das Gefühl, dass wir wieder ein Spiel aus der Hand gegeben haben, das wir mit mehr Disziplin und besserer Ausführung hätten gewinnen können.“
Bereits nach dreieinhalb Minuten, als Chemnitz früh mit 5:12 zurücklag, nahm der Argentinier seine erste Auszeit. Lautstark ermahnte er seine Spieler: „Wo ist die Energie, die Intensität? Warum setzt ihr nicht um, was wir besprochen haben?“
Anschließend zeigten die Niners eine verbesserte Leistung, wobei Victor Bailey erneut ihr Topscorer war. Nach 27 Punkten im ersten Playoff-Spiel erzielte der US-Amerikaner am Dienstagabend 21 Zähler. Kevin Yebo folgte mit 19 Punkten als zweitbester Werfer.
Heidelberg kann am Sonntag (16:30 Uhr) mit einem weiteren Sieg in der Messe Chemnitz den Einzug ins Halbfinale perfekt machen. Die Niners benötigen nun drei Siege in Folge. Schaffen Bailey & Co. die Wende?