Niners reisen zum MBC: Außenseiter oder erstmals Derby-Verlierer?
Chemnitz – „Unsere Leistung verbessert sich von Woche zu Woche“, hatte Niners-Flügelspieler Nicholas Tischler (24) vor dem Spitzenmatch in Ulm betont.
Seine Aussage konnten die Chemnitzer bisher jedoch nicht bestätigen. Beim 87:117 in Ulm kassierten sie die zweithöchste Niederlage der laufenden Saison. Im darauffolgenden Heimspiel gegen den drittletzten Bamberg gelang nur ein glücklicher 99:98-Erfolg.
Nur drei Tage später folgte der nächste Rückschlag: Mit gerade einmal 16 erzielten Punkten in der zweiten Halbzeit erlebten die Niners einen unerklärlichen Leistungseinbruch und mussten sich folgerichtig mit 66:81 beim Tabellennachbarn aus Heidelberg geschlagen geben.
Dies war zugleich die erste Niederlage im achten Duell gegen die Neckarstädter. Auch der nächste Kontrahent hat großes Interesse daran, endlich die Negativserie gegen die Sachsen zu durchbrechen! Am Samstag kommt es in der ausverkauften Stadthalle Weißenfels zum heiß erwarteten Aufeinandertreffen mit dem MBC.
Besonders brisant ist das Duell, da der überraschende Pokalsieger in der BBL bislang noch nie gegen den langjährigen Rivalen aus Chemnitz gewinnen konnte. In neun Begegnungen behielt stets das Team von Trainer Rodrigo Pastore (52) die Oberhand.
Darüber hinaus ist das zehnte Aufeinandertreffen aufgrund einer Personalie spannend: Eddy Edigin (29). Der Center war im Sommer verpflichtet worden und unterschrieb einen Vertrag über zwei Jahre, konnte seine Fähigkeiten im System von Pastore jedoch nie vollständig entfalten.
Nachdem der Europa-Cup-Sieger 2024 im März Kevin Yebo (29) zurückholte, riet man Edigin zum Vereinswechsel. Der MBC schlug zu. Edigin beeindruckte sofort und feierte bereits am Tag nach seiner Verpflichtung einen starken Einstand mit 18 Punkten gegen Würzburg. Am Samstag wird der Center versuchen, Pastore und seinem Team zu beweisen, dass der Abschied von ihm ein Fehler war.
Gelingt dem MBC ein Sieg, nachdem er beim Jahreswechsel in Chemnitz mit 72:82 unterlag, zieht er mit den Niners punktemäßig gleich. Sollte er dabei sogar mit elf oder mehr Punkten Differenz gewinnen, geht der direkte Vergleich an die Gastgeber, die somit in der Tabelle an Pastores Mannschaft vorbeiziehen würden!
Vor dem Ost(er)derby herrscht in Weißenfels bereits ausgelassene Stimmung. Wie der Verein bekannt gibt, wurde auf dem Vorplatz der Stadthalle ein Biergarten eingerichtet. Für musikalische Begleitung sorgt die „Rups Gang“ aus dem Erzgebirge mit traditioneller Volksmusik.