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Haus des NBA-Coaches vollständig niedergebrannt – dennoch geht er zum Spiel: „Die Kinder wollten es so“

Miami (USA) – Keine Auszeit für Erik Spoelstra (55)! In den frühen Morgenstunden am Donnerstag fiel sein Haus in Miami einem vollständigen Brand zum Opfer. Dennoch stand der NBA-Coach bereits wenige Stunden später wieder an der Seitenlinie. Nach dem Spiel zeigte er sich sichtlich bewegt.

„Man bot mir an, ein paar Tage frei zu nehmen, doch die Kinder wollten unbedingt zum Spiel, also entschied ich mich, zur Arbeit zu gehen“, erklärte der Trainer der Miami Heat und Assistenzcoach der US-Nationalmannschaft gemeinsam mit seinen drei Kindern während der Pressekonferenz vor dem Duell gegen die Charlotte Hornets am Freitag.

Bereits einen Tag zuvor war sein Wohnhaus in der Metropole Florida aus bislang ungeklärter Ursache in Brand geraten, berichtete unter anderem „ESPN“. Der 55-Jährige befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Rückflug von Denver, während seine Kinder in Sicherheit bei seiner Ex-Frau untergebracht waren.

Für die Familie sei diese Situation natürlich eine große Belastung, doch „die materiellen Dinge lassen sich ersetzen. Und selbst wenn nicht, was spielt das für eine Rolle? Wichtig ist nur das Hier und Jetzt, unsere Liebsten sind wohlauf, auch unserem Hund ist nichts passiert, Gott sei Dank“, sagte Spoelstra und blickte liebevoll auf seine drei Kinder Ruby, Santiago und Dante.

Darüber hinaus sprach er seinen Dank an die Einsatzkräfte aus, die schnell reagierten und hervorragende Arbeit leisteten. Zwar konnten sie die Villa nicht mehr retten, verhinderten jedoch, dass das Feuer auf benachbarte Häuser übergriff.

Seine Mannschaft revanchierte sich mit einem überzeugenden 126:108-Erfolg gegen Charlotte für das unermüdliche Engagement ihres Trainers, bevor das Erlebte den erfahrenen Coach dann doch noch emotional bewegte.

„Mir ist das Ausmaß erst jetzt richtig bewusst geworden“, gestand Spoelstra sichtlich gerührt bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Nach dem Spiel möchte ich eigentlich nur noch nach Hause. Meine Kinder werden gut versorgt, ich werde sie heute noch sehen. Aber in einer idealen Welt würde ich jetzt einfach nach Hause gehen.“

Der ehemalige Profi, der in den 1990er-Jahren bei der TuS Herten in Deutschland spielte und dort seine ersten Trainererfahrungen sammelte, ist seit 2008 als Headcoach in Miami tätig und gewann seither zwei Meisterschaften.