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Investor zieht sich zurück, 500.000 Euro fehlen – doch die Dresden Titans geben nicht auf

Dresden – Investoren sind oft willkommen – solange sie finanzielle Mittel bereitstellen. Verlieren sie das Interesse und steigen aus, bleibt nicht selten verbranntes Terrain zurück. Für die Dresden Titans bedeutet dies aktuell eine akute Bedrohung ihrer sportlichen Existenz in der 2. Liga.

Da sich die Ventura-Gruppe, die 49 Prozent der Anteile hält, gemeinsam mit Geschäftsführer Thomas Bohn zurückgezogen hat, fehlen den Dresdner Korbjägern über eine halbe Million Euro, die notwendig wären, um ein konkurrenzfähiges Team zusammenzustellen. Die unangenehmen Konsequenzen sind ein Zwangsabstieg in die ProB sowie ein Personalabbau – unter anderem bei Geschäftsführer Michael Born und Trainer Fabian Strauß.

Aus diesem Grund versammelten sich am Mittwochabend Felix Münch und zahlreiche Fans vor der Margon Arena, um mit einer Art Mahnwache auf die schwierige Lage ihres Vereins aufmerksam zu machen.

„Unsere wichtigste Botschaft, die wir nach außen tragen möchten, ist: Die Situation ist wirklich enttäuschend, doch das bedeutet keinesfalls das Ende der Dresden Titans! Im September wird in der Landeshauptstadt weiterhin erstklassiger Basketball geboten“, erläutert Münch, der als Vorsitzender des Fanclubs „Forza Blue“ gemeinsam mit seinen Mitstreitern Anhänger, Unterstützer und Spieler eingeladen hatte.

„Wir müssen aus dieser Situation das Beste machen und sie als Chance für einen Neuanfang verstehen. Mit einer breiteren Basis wollen wir einen erneuten Anlauf unternehmen, um in die ProA zurückzukehren.“

Der Verein plant, künftig noch stärker auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. So waren am Mittwochabend auch Georg Kupke und Linus Briesemeister anwesend, die bereits in der vergangenen Saison in der ProA Erfahrungen sammeln konnten.

Auch Kapitän Sebastian Heck war mit dabei. Gemeinsam mit Titans-Präsident Jan Wolf, Finanzvorstand Franz Coriand und Michael Rutloh, Vorstand für Fankommunikation, nahmen sie zahlreiche Unterstützungsangebote entgegen.

Diese reichten von handwerklichen Arbeiten in den Wohnungen der Spieler bis hin zu tatkräftiger Hilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit und Events. Von den etwa 50 Anwesenden wurden zudem fast 2.000 Euro an Spenden gesammelt. Die Ventura-Gruppe könnte zudem zumindest als kleiner Sponsor im Jugendbereich weiterhin dem Verein erhalten bleiben.

„Wir dürfen nicht resignieren. Wir packen an, ziehen alle an einem Strang und bringen den Verein wieder nach vorne. Wenn jeder ein bisschen mehr Einsatz zeigt, kann sich die Lage schnell verbessern“, zeigt sich Münch kämpferisch.

„Im Basketball lassen sich auch mit bescheidenen Mitteln große Erfolge erzielen. Wir sind nicht wie Dynamo Dresden, die zweistellige Millionenbeträge benötigen, um sportlich konkurrenzfähig zu bleiben. Es geht nicht immer nur ums Geld.“