Deutscher EM-Held Dennis Schröder regt sich im Netz auf: „Nicht gut genug für dich?“
Deutschland – Als es wirklich entscheidend war, zeigte der Kapitän der deutschen Basketball-Nationalmannschaft erneut seine Klasse: Dennis Schröder (32) sorgte 18 Sekunden vor Spielende im EM-Finale gegen die Türkei mit einem starken Einsatz für die Führung des DBB-Teams, am Ende sicherte er so den Titel. Doch knapp eineinhalb Wochen später gab es für ihn noch Grund zur Kritik.
Mit einem geschickten Crossover brachte der Point Guard seinem Gegenspieler Ercan Osmani (27) Beine ins Wanken und versenkte in der entscheidenden Phase aus der Mitteldistanz eiskalt den Korb zum 85:84. Diesen Vorsprung ließ die nun amtierende Welt- und Europameister-Mannschaft nicht mehr aus der Hand.
Am Mittwoch teilte der NBA-Profi die Szene in seiner Instagram-Story, war allerdings von der deutschen Kommentierung bei RTL nicht begeistert. Dort sagte Experte und DBB-Rekordnationalspieler Patrick Femerling (50): „Wahnsinn, wirklich Wahnsinn! Dennis, kein gutes Spiel gemacht“ – anschließend endet der Clip abrupt.
Schröder schien die Kritik nicht ganz nachvollziehen zu können und blendete seine am Ende beeindruckende Spielbilanz mit 16 Punkten und zwölf Assists ein.
„Wer hat das gesagt?“, fragte der Spielmacher. „War das nicht gut genug für dich? Hätte ich lieber 30-40 Punkte erzielen sollen, oder?“
Obwohl der gebürtige Braunschweiger im Finale als Scorer über weite Strecken zurückhaltend agierte, überzeugte er als Vorlagengeber. Dennoch griff Femerling eine vergleichsweise unglückliche Szene heraus.
Der ehemalige Center ergänzte seine Kritik in der Übertragung jedoch sofort mit Lob: „Er ist für solche Momente gemacht. Er übernimmt Verantwortung. Einfach stark“, schwärmte der 50-Jährige gemeinsam mit Kommentator Frank Buschmann (60) von Schröder.
In einem Gespräch mit der Bild äußerte der TV-Experte inzwischen, dass er Schröder den Seitenhieb nicht übel nehme: „Für mich ist das kein großes Thema. Ich habe mich für die Mannschaft und für Dennis gefreut“, erklärte Femerling.
Die Aussage, dass vor dem entscheidenden Korb nichts gelaufen sei, sei „vielleicht im Moment etwas zu hart“, fügte der Hamburger hinzu. „Aber direkt danach kommt ja das Wesentliche: Er ist derjenige, der das Spiel entscheidet.“
Darüber hinaus hatte er noch ein weiteres Lob für den Guard parat, denn dass mehrere Spieler erst im letzten Viertel aufdrehten, hänge auch mit Schröder zusammen. „Man vertraut darauf, dass er da ist, wenn es zählt“, würdigte Femerling den Kapitän der erfolgreichen DBB-Generation.