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„Schmerzen wie nie zuvor“: So erlebte Basketball-Bundestrainer die EM wirklich

Barcelona (Spanien) – Nach über einem Monat Krankenhausaufenthalt ist Basketball-Bundestrainer Álex Mumbrú (46) endlich wieder zu Hause. Nun spricht er offen über die schwere Krankheit, die ihn dorthin führte.

Die Nachricht überraschte alle: Kurz vor dem Start der Basketball-EM, die sein erstes großes Turnier mit der deutschen Nationalmannschaft sein sollte, musste Mumbrú aufgrund starker Bauchschmerzen in eine Klinik in Tampere (Finnland) eingeliefert werden.

Im Gespräch mit Marca berichtete der Spanier, wie er diese belastende Zeit erlebt hat.

Die ersten Anzeichen der Bauchspeicheldrüsenentzündung zeigten sich laut Mumbrú bereits nach seiner Ankunft in Finnland – leichte Übelkeit und heftige Bauchschmerzen plagten ihn.

Im Hotelzimmer angekommen, musste er sich mehrfach übergeben. Er geriet in Panik und kontaktierte die Ärzte des DBB.

„Mein Bauch begann anzuschwellen, nicht ganz so wie bei einer Schwangeren, aber fast. Ich spürte einen intensiven Schmerz, der kaum in Worte zu fassen ist. So etwas habe ich zuvor noch nie erlebt“, schilderte der 46-Jährige die dramatischen Momente. „Als Spieler habe ich mir oft Verletzungen zugezogen, aber solche Schmerzen hatte ich noch nie – ich habe mir schon mal die Hand und einige Knochen im Bein gebrochen.“

Im Krankenhaus dachte er in den ersten Tagen kaum an etwas anderes als die Schmerzen: „Ich konnte nichts tun außer durchzuhalten. Ich fühlte mich wie ein Zombie.“

Als es ab dem dritten Tag etwas besser wurde, begann Mumbrú sofort, die EM-Spiele telefonisch mitzuverfolgen und alles daran zu setzen, schnell wieder bei seinem Team zu sein.

„Ich erledigte Aufgaben, obwohl ich im Krankenhaus noch nicht ganz gesund war. Emotional war ich am Boden, was vor allem an den Schmerzen lag. Gleichzeitig wollte ich unbedingt zum Team zurückkehren. Nach meiner Entlassung bin ich sofort los“, erzählte der Spanier.

Täglich erhielt er drei Infusionen von einer mitgereisten Freundin der Familie, während die DBB-Ärzte ihn genau überwachten und ein Risiko eingingen, ihn nicht erneut ins Krankenhaus einzuweisen.

Mittlerweile hält auch er es für verrückt, so früh zum Team zurückgekehrt zu sein und die Mannschaft bis zum Turnierende zu betreuen. „Ich dachte nicht darüber nach, was auf dem Spiel stand, oder an mein Leben und meine Gesundheit. Ich wollte unbedingt beim Finale in Riga mit dabei sein. Ich war überzeugt, dass wir eine echte Chance auf Gold hatten“, sagte Mumbrú.

Er behielt Recht, doch der Preis war hoch. „Álex, du hast Gold gewonnen, aber du hast dabei viel riskiert“, habe ihm der Chirurg in Barcelona, wo er die vergangenen vier Wochen behandelt wurde, gesagt.

Für den Bundestrainer war die Entscheidung letztlich dennoch richtig: „Wenn ich jetzt zurückblicke, denke ich: ‚Ich habe es gut gemacht, ich habe nicht aufgegeben.‘“