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Ungewöhnlicher Freispruch im Dopingfall: Sex als Grund für keine Sperre!

Genf (Schweiz) – Dieser Freispruch sorgt für Aufsehen! Immer wieder versuchen Dopingsünder, ihre Verstöße mit außergewöhnlichen Ausreden zu erklären. Im Fall der Schweizer Triathletin Imogen Simmonds (32) wirkte eine solche Begründung zunächst ähnlich, doch diesmal hatte sie mit ihrer Erklärung rund um Sex tatsächlich Erfolg.

Die Europameisterin von 2019 wurde am 8. Dezember 2024 bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Neuseeland positiv auf Ligandrol getestet. Diese Substanz fördert den schnellen Muskelaufbau und gilt deshalb als leistungssteigernd.

Als Simmonds am 5. Februar dieses Jahres von dem Testergebnis erfuhr, war sie tief erschüttert. „In dem Moment brach die Welt zusammen, die ich mir über meine gesamte Karriere aufgebaut hatte. Der Verlust meiner Identität und meiner Würde verursachte mir großen Schmerz und innerliche Turbulenzen“, erklärte sie später auf Instagram.

Die Schweizerin konnte sich die positive Probe nicht erklären und begann eigenständig Nachforschungen darüber, wie das Mittel in ihren Organismus gelangen konnte. Gemeinsam mit ihrem Anwalt kam sie schließlich zu der Auffassung, dass der Kontakt durch sexuelle Beziehungen mit ihrem Freund erfolgt sein muss.

Er hatte Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, die die verbotene Substanz enthielten, ohne dass Simmonds davon wusste. Obwohl diese Behauptung anfangs sehr ungewöhnlich klang, überzeugte sie letztlich die International Testing Agency (ITA). Daher wurde die 32-Jährige komplett vom Dopingvorwurf freigesprochen.

Für Imogen Simmonds stellt dieser Freispruch den glücklichen Abschluss eines neunmonatigen Kampfes dar, in dem sie ihre Unschuld beweisen wollte.

„Ich möchte dieses Kapitel jetzt erst einmal abschließen. Die letzten neun Monate fühlten sich wie eine belastende Last an, von der ich nun endlich befreit bin“, zeigte sich die Athletin erleichtert.

Besonders dankbar ist sie jenen Menschen, die an sie geglaubt und sie in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben. Wie sie ihre sportliche Laufbahn künftig gestalten wird, behielt sie offen. „Aber diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie sehr ich den Triathlonsport liebe, wie wichtig es für mich ist, aktiv zu sein und das mit großartigen Menschen zu teilen“, so Simmonds.

Ein weiterer Beweis ihrer Unschuld war, dass sie sowohl am Tag vor als auch am Tag nach der Probenentnahme Sex mit ihrem Partner hatte und zudem sechs Tage vor der positiven Probe sowie 22 Tage danach negative Tests vorlagen.

Die nachgewiesene Menge an Ligandrol beschrieb sie selbst als „eine Prise Salz in einem Schwimmbecken“. Dass sie künftig genauer darauf achten wird, welche Substanzen ihr Freund vor intimen Momenten zu sich nimmt, steht für die Sportlerin fest.