Tour de France: Teamfahrzeug erfasst Zuschauer an der Rennstrecke
Bagnères-de-Luchon (Frankreich) – Eigentlich hätte es für Ineos Grenadiers ein freudiger Tag werden sollen: Thymen Arensman (25) sicherte sich nach einer beeindruckenden Solofahrt den Sieg auf der 14. Etappe der Tour de France. Doch bereits zuvor ereignete sich ein bedauerlicher Vorfall am Streckenrand: Ein Teamfahrzeug touchierte einen Zuschauer.
Das Begleitauto des britischen Rennteams fuhr mit etwa 20 km/h hinter der Ausreißergruppe her, kurz vor der vorletzten Bergwertung am Col de Peyresourde, aus der sich Arensman wenige Momente später absetzen sollte. Dabei betrat ein Fan die Strecke und geriet zu nah an das Fahrzeug.
Auf Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie das Auto mit dem Zuschauer zusammenstieß, woraufhin dieser auf die Fahrbahn stürzte.
Laut Angaben der Nachrichtenagentur AFP konnte die betroffene Person zumindest eigenständig wieder aufstehen, nähere Details zu ihrem Gesundheitszustand liegen jedoch nicht vor.
Ineos-Sportdirektor Zakkari Dempster (37), der sich zwar nicht am Steuer befand, aber im Fahrzeug mitfuhr, berichtete später gegenüber der Zeitung L'Equipe von seinen Eindrücken.
„Wir versuchten, die Gruppe zu überholen. Von links kamen Motorräder, und viele Zuschauer zeigten wenig Respekt gegenüber dem Rennen. Es war ein Unfall, und wir hoffen, dass es der Person gut geht“, erklärte der Australier.
„Das Ereignis verdeutlicht, wie gefährlich die Bergetappen sein können. Ich werde mir das Video bald ansehen, aber alles, was ich momentan sagen kann: Es war ein Unfall“, fügte Dempster hinzu. Für ihn sei es eine beängstigende Erfahrung gewesen, während der Tour de France im Auto zu sitzen.
Der Weltverband im Radsport, die UCI, verhängte gegen den Fahrer des Teamfahrzeugs, Ineos-Sportdirektor Oliver Cookson (46), eine Geldbuße in Höhe von 5000 Schweizer Franken.
Zusätzlich erhielt Cookson eine Gelbe Karte – das gleiche Verwarnungssystem gilt für Offizielle wie für die Athleten. Sollte er während der Frankreich-Rundfahrt eine weitere Karte erhalten, droht ihm eine Sperre von sieben Tagen.