Turn-Skandal weitet sich aus: Staatsanwaltschaft durchkämmt mehrere Räumlichkeiten
Von Maximilian Wendl
Mannheim – Die Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigte, dass im Zusammenhang mit den schwerwiegenden Vorwürfen bezüglich Missständen im Turnsport mehrere Liegenschaften durchsucht wurden.
Kräfte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg kamen dabei zum Einsatz, um die Ermittlungen am Standort Mannheim voranzubringen. Zudem wurde laut Auskunft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Übungsleiterinnen eingeleitet.
Die Staatsanwaltschaft erklärte: „Das Verfahren betrifft einen Versuch der gefährlichen Körperverletzung, der am Bundesstützpunkt Mannheim verübt wurde.“
Nach dpa-Angaben handele es sich um einen Vorfall, der sich im November 2016 ereignet haben soll.
Nachdem die Vorwürfe im Turnsport bekannt wurden, wurde die Nachwuchs-Bundestrainerin Claudia Schunk vorübergehend freigestellt.
Seitens des Deutschen Turner-Bundes hieß es, dass sie für einen Zeitraum von vier Wochen keine Lehrgänge oder Wettkämpfe leiten dürfe. Ende Januar berichtete Schunk gegenüber dem SWR über ihre Arbeitsweise: „Die Gesundheit der Turnerinnen hat unter allen Trainingsbedingungen oberste Priorität.“
Neben den Vorwürfen am Kunst-Turn-Forum in Stuttgart geriet auch der Stützpunkt in Mannheim wegen strenger und autoritärer Trainingsmethoden in den Verdacht. Schunk war dort über einen Zeitraum von rund zehn Jahren bis zuletzt tätig.
Der DTB betonte in einer aktuellen Stellungnahme, dass „die Freistellung keinesfalls ein vorweggenommenes Ergebnis der noch laufenden Untersuchungen darstellt“. Auch die Staatsanwaltschaft wies darauf hin, dass die Ermittlungen weiterhin andauern.