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Radprofi tötete seine Ehefrau mit einem Pick-up – Urteil: Bewährung statt Gefängnis

Adelaide (Australien) – Viele Menschen tun sich schwer, dieses Urteil nachzuvollziehen! Obwohl der Radrennfahrer Rohan Dennis (34) im Dezember 2023 seine Ehefrau Melissa Hoskins (†32) vor ihrem gemeinsamen Haus in Adelaide mit seinem Pick-up angefahren und getötet hatte, muss er nicht ins Gefängnis. Ein Bezirksgericht sprach den ehemaligen Profi-Sportler zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe frei.

Zusätzlich verhängte das Gericht ein fünfjähriges Fahrverbot gegen Dennis. Dies berichteten unter anderem die ABC News.

Die Anklage hätte ursprünglich eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren sowie einen Führerscheinentzug von fünf Jahren vorgesehen. Letzteres wurde tatsächlich umgesetzt. Richter Ian Press wertete es als mildernden Umstand, dass Dennis „die Verantwortung für das Geschehene anerkennt“.

Im Dezember 2024 bekannte sich der 34-Jährige schuldig, seine Ehefrau getötet zu haben. Er räumte ein, sie vor der Hauseinfahrt angefahren zu haben und erklärte, er habe absichtlich eine Situation herbeigeführt, in der jemand verletzt werden konnte.

Nach dem Geständnis einigte sich die Staatsanwaltschaft mit dem zweifachen Vater auf einen Deal, wodurch weitere Anklagepunkte fallengelassen wurden.

Vor dem tragischen Vorfall am 30. Dezember 2023 war es offenbar zu einem Streit zwischen Melissa und Rohan gekommen. Dennis wollte daraufhin das Haus verlassen und fuhr dabei seine Ehefrau, die sich in der Einfahrt befand, an.

Melissa, damals 32 Jahre alt, erlitt schwere Verletzungen. Die Ärzte kämpften stundenlang um das Leben der zweimaligen Olympia-Teilnehmerin, verloren es jedoch in der Silvesternacht.

Der Richter stellte bei der Urteilsverkündung klar: „Dass Sie versucht haben, den Ort des Streits zu verlassen, um die Situation zu entschärfen, erklärt zwar Ihr Verhalten – es rechtfertigt aber keinesfalls Ihre Verletzung der Sicherheit Ihrer Frau.“

Am 24. Februar 2024, an ihrem eigentlichen 33. Geburtstag, wurde Melissa Hoskins bei einer öffentlichen Trauerfeier im Kreis von Familie und Teamkollegen verabschiedet.

Das Paar war seit 2018 verheiratet und hatte einen Sohn sowie eine Tochter. Für die Kinder und Melissas Eltern ist der Verlust kaum zu verkraften. Vor dem Gerichtsgebäude flossen Tränen.

Trotz allem zeigen sie große Stärke: „Jetzt ist es an der Zeit, nach vorne zu schauen – genau das hätte Melissa von uns erwartet. Was Rohan betrifft: So schwer es auch fällt, ist es wichtig, dass wir ein gutes Verhältnis zu ihm bewahren. Wir vermissen Melissa zutiefst. Sie war etwas ganz Besonderes“, sagten sie vor dem Gerichtshaus.