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60 Betroffene? Ehemaliger Olympiastar soll Minderjährige sexuell missbraucht bzw. vergewaltigt haben

Pool (England) – Es kursieren erschütternde Anschuldigungen, und immer mehr Personen wenden sich an die Behörden. Der mittlerweile 80-jährige Brian Phelps steht im Verdacht, über einen ausgedehnten Zeitraum hinweg Mädchen sexuell missbraucht beziehungsweise vergewaltigt zu haben.

Schon 2008 wurde der einstige Wasserspringer zusammen mit seinem Bruder John, einem ehemaligen Kanuten, wegen sexueller Übergriffe an drei Kindern im Alter von sechs bis 15 Jahren zu insgesamt sechs Jahren Haft verurteilt.

Er verbüßte seine vollständige Strafe und lebt seither in Frankreich. Nun droht ihm jedoch möglicherweise erneut eine Gefängnisstrafe.

Im Jahr 2023 meldete sich ein Mädchen namens Emma bei der Polizei, welche von verstörenden Erlebnissen berichtete – wie die Daily Mail berichtet.

Nach Beendigung seiner aktiven Karriere eröffnete Brian Phelps gemeinsam mit seiner Ehefrau Marilyn ein Trampolinspringstudio. In den Kellergewölben dieses Zentrums soll der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Sommerspiele 1960 in Rom einen speziellen Raum namens "Happyland" eingerichtet haben, dekoriert mit Bildern von Disney-Figuren.

In diesen Räumlichkeiten soll Phelps seine Opfer belästigt oder vergewaltigt haben. Seitdem sich das Mädchen im Jahr 2023 gemeldet hat, berichten bis zu 60 Betroffene den Behörden von ähnlichen Übergriffen.

Der Rechtsanwalt Bruce Drummond, der die Opfer vertritt, äußerte gegenüber der Daily Mail: "Die Berichte meiner Mandantinnen sind zutiefst verstörend und stehen für einen schwerwiegenden Vertrauensbruch."

Neben weiteren rechtlichen Schritten gegen den Täter plant Drummond auch, gegen den britischen Sportverband für Amateurturnen und Trampolinspringen vorzugehen – eine Institution, bei der Phelps als Wassersprung- und Turntrainer tätig war.

Emma erhebt zudem Vorwürfe gegen den Verband wegen "katastrophaler Versäumnisse". Sie verlangt eine finanzielle Entschädigung für die jahrelangen Therapien, die sie infolge der traumatischen Erfahrungen in ihrer Kindheit benötigte.

Ihr Rechtsbeistand fordert darüber hinaus die Einrichtung und Finanzierung eines Zentrums für Überlebende sexueller Gewalt. Berichten zufolge muss Emma bereits im Alter von acht Jahren in den mittleren 70er-Jahren enorme seelische Qualen erlitten haben.

Da die Taten nicht der Verjährung unterliegen, soll Brian Phelps auch in fortgeschrittenem Alter noch für seine Vergehen zur Rechenschaft gezogen werden.