zurück

450 Kilometer in 67 Stunden: Zwei Spitzenathleten kämpfen um die „Letzte Seele“

Bornheim-Widdig (NRW) – Auf einer Distanz von insgesamt 448,9 Kilometern und über einen Zeitraum von 67 Stunden lieferten sich die Ultra-Läufer Kim Gottwald (22) und Ello Elosrouti (25) einen erbitterten Wettstreit, der sie sowohl körperlich als auch mental bis an ihre Grenzen brachte. Und das alles nur, um herauszufinden, wer bei diesem Jahrgang des „Last Soul Ultra“-Backyard-Marathons die „Letzte Seele“ sein wird.

Am vergangenen Freitag um 12 Uhr mittags ertönte zwischen Köln und Bonn eine Sirene, welche den Start des „Last Soul Ultra“ markierte.

Im Gegensatz zu klassischen Marathonläufen gibt es hier kein festes Ziel bezüglich der zu laufenden Distanz. Stattdessen müssen die Teilnehmer jede Stunde eine Runde von 6,7 Kilometern absolvieren. Wer nicht rechtzeitig die Ziellinie passiert, scheidet aus dem Rennen aus. Derjenige, der zuletzt übrig bleibt, gewinnt.

Insgesamt stellten sich 93 Läufer dieser Herausforderung – darunter Influencer, Wildcard-Gewinner sowie Profisportler wie der ehemalige Nationalspieler André Schürrle (34) oder MMA-Legende Stephan Pütz (38).

Am Ende setzte sich Veranstalter und Influencer Kim Gottwald nach drei langen, von Regen geprägten Nächten mit weniger als 15 Minuten ununterbrochenem Schlaf gegen Wildcard-Gewinner Ello Elosrouti durch.

Im Anschluss an das Rennen gab Kim offen zu, dass er zwischendurch ans Aufgeben gedacht hatte. So habe er in der Nacht seinen Coach Aleksander Piotr Lingauer (25) kontaktiert und gefragt: „Sag mir bitte ehrlich, glaubst du, ich schaffe das? Ich fühle mich, als würde ich zusammenbrechen.“

Auch sein engster Vertrauter hegte Zweifel, woraufhin Team Gottwald ein sogenanntes „Hail Mary“ wagte – einen letzten, fast aussichtslosen Versuch, der vielleicht doch noch den Sieg bringen könnte.

Bis zu diesem Zeitpunkt lief Ello konstanter und schneller als Kim. Auch die Zuschauer im Livestream-Chat bemerkten, dass Kim zunehmend an Tempo verlor. Beim „Hail Mary“-Manöver sollte Kim nur wenige Sekunden vor Beginn der nächsten Runde ins Ziel einlaufen und Ello so psychisch brechen.

Mit Erfolg! In genau der letzten Runde, bevor Kim selbst aus dem Rennen ausgeschieden wäre, zwang eine Entzündung an Ellos Achillessehne diesen zur Aufgabe.

Das riskante Manöver von Kim ging auf, obwohl er selbst kaum noch daran glaubte.