Vierfacher Olympiasieger beendet Karriere: Emotionaler Abschied rührt viele Herzen
Norwegen – Mit insgesamt sechs Olympiamedaillen zählt Jørgen Graabak (34) zu den erfolgreichsten Nordischen Kombinierern aller Zeiten. Dennoch gibt der Norweger nur neun Monate vor den nächsten Winterspielen seinen Rücktritt bekannt. Dabei spielen keine sportlichen Gründe die Hauptrolle, sondern zwei Herzensangelegenheiten, die ihn zu diesem Schritt bewegen.
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Diese Gründe tragen die Namen Noah und Johannes – seine beiden Söhne.
„Ich weiß genau, wie viel Einsatz es braucht, um bei Olympischen Spielen auf Höchstleistung zu sein“, erklärte der 34-Jährige gegenüber dem NRK. Dazu gehört auch die oft wochenlange Abwesenheit von der Familie, die für den Wintersportler inzwischen nicht mehr tragbar ist.
Vor wenigen Wochen bekam er mit seiner Frau Ida den kleinen Noah, während Johannes inzwischen drei Jahre alt ist. Die Entscheidung zum Karriereende traf er kürzlich, nachdem er seinen älteren Sohn zu Bett gebracht hatte.
„Er fragte immer wieder, ob Papa bald wieder weggehen würde, und sobald ich die Treppe runterging, rief er: ‚Papa, bleib doch!‘. Nicht einmal in Ruhe auf die Toilette konnte ich gehen“, erzählte Graabak.
Daraufhin setzte er sich hin, verfasste einen langen Brief an seine Kinder und entschied sich sofort, das Skisport-Kapitel zu schließen.
Im bewegenden Brief schrieb er unter anderem: ‚Zeit ist das Einzige im Leben, das wir besitzen und nicht zurückholen können. Nutzt sie, um sie bewusst zu genießen und mit euren Liebsten zu verbringen. Verbringt Zeit mit Freunden, der Familie und den Dingen, die euch Freude bereiten.‘
„Auf das eigene Leben zurückschauen und sagen zu können: ‚Ich habe meine Zeit sinnvoll genutzt, um das zu tun, was mir wichtig war‘, ist eine Errungenschaft, die heutzutage immer seltener erreicht wird“, gab Graabak seinen Söhnen ebenfalls mit auf den Weg.
Abseits von Sport und Familie hat der vierfache Olympiasieger und dreifache Weltmeister bereits eine neue Aufgabe gefunden.
Wie NRK berichtet, wird er künftig als Projektleiter bei einem Unternehmen aus Trondheim im Bereich der Medizintechnik tätig sein.
„Ich bin gespannt, welche Erfahrungen dieses neue Kapitel mit sich bringt, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es großartig wird“, freute sich der Ski-Star.