Ski-Frauen empört – Königliches Handeln löst Umkleide-Krise bei der WM aus!
Trondheim (Norwegen) – Bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim kam es vor dem Teamsprint in klassischer Technik zu Aufruhr unter den Langläuferinnen – und das nicht wegen der sportlichen Herausforderungen, sondern wegen des norwegischen Königshauses.
„Das ist absoluter Wahnsinn!“, schimpfte die 28-jährige Finnin Jasmi Joensuu während des Wettkampfs im Interview mit NRK über die vorherrschenden Zustände.
Bevor die Finnin gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Kerttu Niskanen (36) an den Start gehen konnte, mussten sie sich mit den männlichen Athleten in derselben Umkleide umziehen – da König Harald V. (88) Berichten zufolge die Damenkabine im „Granåsen Skisenter“ beanspruchte.
„Frauen haben keinen separaten Raum zum Umziehen, während der König offenbar eine exklusive Kabine benötigt“, bemängelte sie gegenüber dem finnischen Sender Yle.
Auch die 24-jährige Polin Izabela Marcisz beklagte das Vorgehen: „Ich verstehe nicht, weshalb das so handgemacht wurde – wir begannen ungefähr zur gleichen Zeit wie die Männer, was diese Regelung mehr als fragwürdig erscheinen lässt“, berichtete sie an NRK. Ebenso musste die estnische Skilangläuferin Mariel Pulles (26) berichtigen, dass ihr das Umkleiden mit den Herren nicht erspart blieb.
Auf Nachfrage bestätigte das Königshaus, dass tatsächlich die Garderobe für die Damen genutzt wurde. Den skandinavischen Royals sei jedoch zugesichert worden, dass dies keinerlei negative Auswirkungen auf ihre Leistung haben würde.
„Wir bedauern sehr, falls es zu Unannehmlichkeiten gekommen ist“, erklärte eine Sprecherin des Königshauses.
WM-Direktor weist Vorwürfe zurück
WM-Veranstalter Åge Skinstad (60) räumte nach dem Wettkampf ein, dass die Damen-Umkleide kurzfristig nicht zur Verfügung stand. Seinem Ermessen nach hätten jedoch alternative Möglichkeiten bestanden.
„Für einen begrenzten Zeitraum war die Umkleide nicht nutzbar. Allerdings standen im benachbarten Gebäude, das nur 30 Meter entfernt liegt, Umkleidekabinen für beide Geschlechter zur Verfügung“, erläuterte der 60-Jährige.
Obwohl er bedauerte, dass die Athletinnen nicht ausreichend über alle Umkleidemöglichkeiten informiert wurden, betonte Skinstad, dass die Schuldfrage nicht beim Königshaus liege.
„Die königliche Familie hat exakt das gemacht, was sie vorgesehen hatte. Wir schätzen ihre Anwesenheit sehr“, resümierte Skinstad abschließend.