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Olympia-Risiko für die Nordische Kombination: Jenny Nowak blickt jedoch optimistisch in die Zukunft

Trondheim (Norwegen) – Georg Thoma, Franz Keller, Ulrich Wehling, Georg Hettich, Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Vinzenz Geiger: Diese sieben Deutschen sicherten sich zusammen insgesamt zehn Olympiamedaillen in der Nordischen Kombination. Zudem wurde 1988 und 2014 jeweils Gold im Team errungen. Das ist Geschichte – doch wie gestaltet sich die Zukunft? Steht der letzte Auftritt der Kombinierer 2026 in Cortina d'Ampezzo bevor? Entscheidend wird es bei den Frauen.

Im kommenden Jahr wird die Nordische Kombination in Italien als einzige Disziplin im Wintersport ohne Frauenwettbewerb stattfinden. Eine endgültige Entscheidung über die gesamte Sportart soll im Frühjahr 2026 getroffen werden. Es bleibt somit entweder der Weg zur Austragung von Wettbewerben mit Frauen ab 2030 in den französischen Alpen oder das Ende der Sportart. Im letzteren Fall würde die traditionsreichste Disziplin der Olympischen Winterspiele aussterben.

"Wir werden selbstverständlich für beide Geschlechter eintreten – der weitere Verlauf liegt jedoch in den Händen des IOC. Es entspricht nicht den Grundsätzen, nur die Männer zuzulassen", erklärte Sandra Spitz vom Internationalen Skiverband (FIS).

Jenny Nowak, die in Trondheim zweimal den fünften Platz erreichte und Vize-Weltmeisterin im Mixed-Team ist, setzt weiterhin große Hoffnungen auf die Organisatoren der Spiele in Frankreich.

"Da haben wir alle sehr große Erwartungen. Die Franzosen stehen eindeutig hinter der Kombination. Als Austragungsort haben sie bei zwei Disziplinen das Mitspracherecht bei der Auswahl der Wettkämpfe", so die 22-Jährige.

Mit 27 Jahren in fünf Jahren erreicht sie das ideale Wettkampfalter. Ein weiterer Kritikpunkt des IOC war bislang, dass es unter den Frauen an Tiefe fehlt und lediglich die Norwegerinnen dominieren – etwas, das in dieser Saison bereits entkräftet wurde.

Heimtrainer Schuricht begrüßt die positive Entwicklung im Wintersport

Mit Nathalie Armbruster führt eine Deutsche aktuell die Gesamtwertung im Weltcup an, während die Japanerin Yuna Kasai Weltmeisterin im Massenstart wurde und die Österreicherin Lisa Hirner eine Bronzemedaille im Einzel errang.

Auch die Franzosen, Slowenen, US-Amerikanerinnen sowie Kanadierinnen konnten deutlich aufholen.

Unter den Top 15 im Einzel vertreten waren Athletinnen aus sieben Nationen – ein deutliches Zeichen für die wachsende Breite in diesem Wettbewerb. "Dieser Winter ist ein großer Gewinn für die Weiterentwicklung der Disziplinen. Es sind nicht mehr ausschließlich die Norwegerinnen an der Spitze zu finden. Eine solche Entwicklung ist letztlich nur von Vorteil für die Sportart", betonte Uwe Schuricht, Nowaks Heimtrainer am Bundesstützpunkt in Klingenthal.

Seit 2002 finden in der Kombination regelmäßig drei Olympia-Wettbewerbe statt. Sollte die Zulassung der Frauen gelingen, sind vermutlich Einzelauslosungen für Männer und Frauen geplant – ergänzt durch einen zusätzlichen Mixed-Wettkampf, in dem beide zusammen antreten.