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Dreimaliger Versäumnis des Dopingtests: Olympia-Hoffnung von Gold-Favoritin geplatzt

Innsbruck (Österreich) – Madeleine Egle (27) hätte eine der stärksten Herausforderinnen der Weltmeisterin Julia Taubitz (29) sein können, doch sechs Monate vor dem Start der Spiele in Mailand und Cortina ist ihr Traum von Olympiagold zerplatzt. Die österreichische Athletin wurde wegen Dopings für 20 Monate gesperrt und verpasst damit ihre dritte aufeinanderfolgende Teilnahme an Olympischen Spielen.

Kurzzusammenfassung

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„Der Moment, in dem dein Olympiatraum und dein ganzes Leben auf einmal zusammenbrechen ...“, schrieb die Sportlerin, die bereits je eine Silber- und Bronzemedaille bei Olympischen Spielen in der Teamstaffel gewann, auf Instagram.

Egle wurde aufgrund dreier verpasster Dopingkontrollen aus dem Jahr 2023 gesperrt. Im Februar 2024 erhielt sie erstmals die Mitteilung darüber, seither lief ein anhängiges Verfahren. Die rückwirkende Sperre ab dem 1. März 2025 für 20 Monate bedeutet das endgültige Aus für die Winterspiele im kommenden Jahr.

„Lange Zeit habe ich geschwiegen, weil ich befürchtete, eine Äußerung könnte meine Chancen beeinträchtigen. Nun habe ich jedoch das Bedürfnis, meine Geschichte zu erzählen“, fügte sie auf ihrem Profil hinzu.

Sie betont ausdrücklich, niemals gedopt zu haben und stets eine ehrliche sowie saubere Sportlerin gewesen zu sein. Trotzdem tauchte sie bei drei angesetzten Dopingkontrollen nicht am vorgesehenen Ort auf, was nach den geltenden Regeln Sperren von bis zu zwei Jahren zur Folge haben kann.

Auch in Deutschland gelten für Kaderathleten strenge Vorschriften: Sie müssen genaue Zeiten und Orte angeben, an denen sie täglich mindestens eine Stunde verfügbar sind.

Ungeplante Treffen mit Freunden oder Ähnliches sind in der Regel nur möglich, wenn diese im Voraus gemeldet wurden.

Bereits in der Vergangenheit führten drei verpasste Tests bei anderen Sportlern zu Sperren. „Es schmerzt mich sehr, dass in manchen Fällen die Strafen für tatsächlich positive Dopingproben milder ausfallen als jene für verpasste Tests wegen Verwaltungsfehlern. Wie kann das Versäumen eines Tests härtere Konsequenzen haben?“, äußerte die Österreicherin ihren Unmut.

Ein erster Sperrenentwurf sah vor, alle Erfolge seit dem 20. Dezember 2023 aberkennen zu lassen, eine zweijährige Sperre zu verhängen und wirtschaftliche Sanktionen wie die Rückzahlung von Fördergeldern zu fordern.

Die Rodlerin lehnte dies jedoch ab, da sie die Maßnahmen als unverhältnismäßig empfand, und akzeptierte das jetzige Urteil nur, weil dabei ihre bisherigen Erfolge nicht aberkannt und Ergebnisse nicht annulliert wurden.

Ein Verfahren vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS wurde ihr aufgrund der hohen finanziellen Belastung und der geringen Erfolgsaussichten nicht empfohlen. Ob sie ihre sportliche Laufbahn fortsetzen wird, ist derzeit ungewiss.