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Verantwortung des Arztes? Langlauf-Olympiasiegerin wegen Dopings belastet

Zella-Mehlis – Victoria Carl (29), Thüringer Langlauf-Olympiasiegerin und Athletin des SC Motor Zella-Mehlis, wurde des Dopings überführt.

Kurzfassung

KI-basierte Zusammenfassung des Berichts

Wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Mittwoch mitteilte, fiel die 29-Jährige positiv auf das verbotene Dopingmittel Clenbuterol. Der DSV bezeichnet den Fall als „bedauerlichen Einzelfall“ und hofft auf einen „vollen Freispruch“.

Nach Angaben des Verbands hatte die Thüringerin nach Abschluss der Weltcupsaison bei den Militärweltspielen am 26. März einen Hustensaft eingenommen, der den unerlaubten Wirkstoff enthielt. Das Medikament wurde ihr von einem Bundeswehrarzt verschrieben.

Auch der Sanitätsdienst der Bundeswehr äußerte sich mittlerweile zum positiven Dopingbefund und übernahm die Verantwortung für die Verabreichung des Präparats. „Die ärztliche Verschreibung war medizinisch gerechtfertigt, jedoch organisatorisch mangelhaft. Die Sportlerin trägt keinerlei Schuld“, hieß es in der Erklärung.

Der DSV berichtete, dass Carl während der Wettkämpfe an einer spastischen Bronchitis litt. Im Zuge der Hustenbehandlung unterlief dem Arzt ein Fehler: „Statt des ursprünglich bestellten Mucosolvan (Ambroxol) wurde von der Bundeswehrapotheke versehentlich das Kombinationspräparat Spasmo Mucosolvan (Ambroxol + Clenbuterol) geliefert“, so der Verband.

Der behandelnde Truppenarzt verabreichte den Hustensaft unter großem Zeitdruck und versäumte es, auf den dopingrelevanten Bestandteil hinzuweisen oder eine medizinische Ausnahmegenehmigung (TUE) zu beantragen.

Victoria Carl selbst habe das verabreichte Mittel bei der Dopingkontrolle „vollständig und proaktiv angegeben“, so der DSV weiter. Aus Sicht des Verbandes trifft sie keine Schuld. Man fordert eine „differenzierte Einzelfallprüfung“ und hofft auf einen „vollen Freispruch“.

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat bereits ein Verfahren eingeleitet. Im schlimmsten Fall droht der Thüringerin eine Sperre, die ihre Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo gefährden könnte.