Friedrich siegt im Vierer-Bob nach turbulentem Rennen
Francesco Friedrich konnte sich am Sonntag über den Gewinn des Vierer-Wettbewerbs in Altenberg nicht uneingeschränkt freuen, anders als am Samstag, als er den Zweier-Wettbewerb gewann. Der Grund dafür war eindeutig ... "Trotz des Sieges bin ich nicht vollkommen zufrieden, da es nicht ganz fair zuging", sagte der 34-Jährige. Ein chinesischer Bob hatte einen Unfall, was dazu führte, dass der erste Durchgang 20 Sekunden vor Friedrichs Start abgebrochen wurde.
"Der Bob wurde schnell geborgen. Zwei Teammitglieder erlitten eine Gehirnerschütterung, wodurch das medizinische Team komplett ausgelastet war", erklärte Bahn-Chef Jens Morgenstern. Friedrich und sein Team versuchten sich warmzuhalten, aber "nach einer gewissen Zeit kann man die Wärme nicht mehr im Körper behalten. Ein Start hätte zu einem hohen Verletzungsrisiko geführt."
Die Entscheidung, den ersten Durchgang abzubrechen und nur den zweiten zu werten, auch wenn es nicht fair für die bereits gefahrenen Piloten war, fand Friedrich in Ordnung: "Vielleicht waren ihre Kufen schon beschädigt."
Friedrich holt vor Lochner den Sieg
Am Ende setzte sich der Rekordweltmeister aus Pirna in Altenberg gegen Johannes Lochner und Markus Treichl durch, beide mit einem Rückstand von 17 Hundertstel. Im Zweier-Bob hatte Friedrich zusammen mit Simon Wulff bereits am Vortag für Aufsehen gesorgt, indem sie in 5,07 Sekunden einen neuen Startrekord aufstellten, der zuvor Justin Kripps gehörte.
"Das war eine beeindruckende Leistung", so Friedrich. "Ich hoffe, dass es so weitergeht." Nach einer heftigen Kontroverse mit Lochner am Beginn der Saison, feierte Friedrich gegen seinen Kontrahenten aus Bayern den ersten Punktsieg und den 80. Weltcup-Sieg seiner Laufbahn.
"Wir wissen jetzt, wo wir stehen", kommentierte Lochner. "Beim Start müssen wir noch arbeiten." Der junge Ammour lag nach zwei Durchgängen 0,81 Sekunden hinter Friedrich.