Ende der Ära Personalbetreuter Fitnessstudios? Immer weniger Mitarbeiter vor Ort
Von Wolf von Dewitz
Köln – In Deutschland nehmen Fitnesscenter ohne festangestelltes Personal deutlich zu.
Laut Ralf Capelan, Vorstandsmitglied des Branchenverbandes DSSV, belief sich die Anzahl der sogenannten „Smart Gyms“ zu Jahresbeginn auf 398 – rund 100 mehr als zu Beginn des Jahres 2024 und 200 mehr im Vergleich zu 2023, berichtete die Deutsche Presse-Agentur dpa. Capelan prognostiziert, dass Ende des Jahres 550 bis 600 Anlagen vorhanden sein werden.
Zum Vergleich: Zum Jahreswechsel zählte Deutschland insgesamt 9.127 Fitness- und Gesundheitsstudios, womit der Anteil der Smart Gyms bei etwa 4,4 Prozent liegt.
Der Experte schätzt, dass der Anteil in den kommenden Jahren auf zehn Prozent ansteigen könnte. Auf der Fitnessmesse FIBO, die am Donnerstag in Köln startet, gehört diese Art von Einrichtung zu den angesagten Trendthemen.
Smart Gyms zeichnen sich dadurch aus, dass sie entweder komplett ohne oder nur mit sehr geringem Personalbetrieb arbeiten. In einigen Studios ist lediglich während der Hauptzeiten für wenige Stunden jemand anwesend.
Die Mitglieder betreten die Einrichtungen über Smartphone-Apps oder Zugangskarten und werden durch Kameras überwacht. Dabei sind sie darauf angewiesen, sich selbstständig zurechtzufinden; wer zusätzliche Unterstützung benötigt, hat die Möglichkeit, freiberufliche Personal Trainer dazuzubuchen.
Die Öffnungszeiten sind großzügig gestaltet: Während die Smart Gyms von Easy Fitness und Next Door von 6 bis 24 Uhr zugänglich sind, ermöglichen die Ketten Get Fit und Fitomat sogar einen durchgehenden 24-Stunden-Zugang.
Mit einer durchschnittlichen Fläche von etwa 300 Quadratmetern sind diese Studios wesentlich kompakter als herkömmliche Anlagen, die meist rund 1.500 Quadratmeter groß sind. Dabei wird besonders auf den Nachbarschaftsaspekt gesetzt, um es den Bewohnern der Umgebung zu erleichtern, spontan vorbeizukommen.