Ehemaliger Trainer enthüllt: Deutsche Tour-Hoffnung hält weiterhin Biathlon-Rekord
Valence (Frankreich) – Der deutsche Radrennfahrer Florian Lipowitz (24) sorgt aktuell für viel Aufsehen: Bei seiner Debüt-Teilnahme an der Tour de France belegt der 24-Jährige den dritten Platz in der Gesamtwertung und trägt zusätzlich das Weiße Trikot. Dabei begann er seine Sportkarriere vergleichsweise spät im Radsport – und hält sogar einen Rekord in einer völlig anderen Disziplin!
Das Wichtigste in Kürze
KI-generierte Zusammenfassung des Berichts
Bevor Lipowitz sich endgültig dem Radsport widmete, war er im Biathlon aktiv. Sein ehemaliger Trainer Florian Steirer (43) ist überzeugt, dass er auch dort das Potenzial für eine Weltklasse-Karriere besaß.
„Ich habe bereits mit vielen Athleten gearbeitet. Es ist schwer zu erklären, aber einige wenige stechen heraus. Zwei davon wurden Weltmeister: Denise Herrmann und Laura Dahlmeier. Einer davon war Flo“, erzählte der 43-Jährige, der vier Jahre als Co-Trainer der DSV-Damen im Weltcup tätig war, im Gespräch mit dem Münchner Merkur.
Lipowitz besuchte das Skigymnasium in Stams (Österreich), wo Steirer als Nachwuchstrainer tätig ist, und hinterließ dort auf mehreren Ebenen einen bleibenden Eindruck.
Bis heute hält der 24-Jährige nämlich einen Rekord an dieser österreichischen Talentschmiede.
„In Stams werden Leistungstests im Schießen durchgeführt. Wissen Sie, wer dort immer noch den Rekord im Liegendschießen hält? Genau, es ist Florian Lipowitz“, lächelte Steirer: „Von 300 möglichen Ringen erzielte er, soweit ich mich erinnere, 292.“
Neben seiner Präzision im Schießen beeindruckte Lipowitz vor allem mit seiner Ausdauer.
„Er ist ein absoluter Ausnahmeathlet im besten Sinne. So eine Konzentration sieht man selten“, lobte Steirer.
Der Österreicher berichtete, der 24-Jährige habe die Konkurrenz in sämtlichen Bereichen weit hinter sich gelassen: „Unvergesslich bleibt mir, wie er bei der Atemgasanalyse auf dem Rad an der ISAG saß. Der Diagnostiker rief daraufhin alle Kollegen zusammen und sagte: ‚Passt auf, was jetzt gleich passiert‘ – und Florian brach sämtliche Rekorde.“
Diese Eigenschaften kommen ihm nun auch bei der Tour de France zugute. Vier Etappen stehen noch bevor, danach könnte für den Red-Bull-Fahrer der Traum vom Podium bei seiner Premiere tatsächlich Realität werden.
Er wäre der erste deutsche Fahrer auf dem Treppchen seit Andreas Klödens zweitem Platz 2006. Dass der Sieger der Nachwuchswertung aus Deutschland stammt, liegt sogar noch weiter zurück: 1998 gewann niemand anderes als Jan Ullrich diese Auszeichnung.