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Steigt er zum neuen Rad-Star Deutschlands auf? Der 23-jährige "fliegt" durch die Vuelta a España

Oviedo (Spanien) - Steht Deutschland kurz davor, einen frischen Radsport-Helden zu begrüßen? Ein Neuling sorgt bei der Vuelta a España für Furore!

An der Seite des Gesamtführenden Ben O'Connor (28, im Roten Trikot) erregt Florian Lipowitz (23, im Weißen Trikot) als bisher herausragendster Nachwuchsfahrer großes Aufsehen.

Wird er mit dem Weißen Trikot die Ziellinie überqueren? Der deutsche Neuprofi Florian Lipowitz gehört aktuell zu den größten Überraschungen des spanischen Etappenrennens.

Nach 15 von insgesamt 21 Etappen, also zwei Dritteln der Rundfahrt, steht der in Baden-Württemberg geborene Lipowitz an der Spitze der Nachwuchswertung. Damit liegt er sogar vor bekannten Namen wie dem Spanier Carlos Rodriguez (23), der bereits zweimal unter den Top 10 bei der Tour de France war.

Sein Abstand zum Führenden der Vuelta, Ben O'Connor (28, vom Team Decathlon-Ag2r), beträgt nur 4:33 Minuten, was ihm momentan den sechsten Platz in der Gesamtwertung sichert.

Nach diesen beeindruckenden Leistungen äußerte sich sogar sein Teamkapitän, der Starfahrer Primož Roglič (34), am zweiten Ruhetag sehr positiv: Lipowitz sei durch das Rennen "geflogen".

"Es ist meine erste Tour an seiner Seite und es fühlt sich großartig an. Er hat schon zuvor tolle Ergebnisse erzielt und sich hier das Weiße Trikot gesichert."

Als Helfer von Primož Roglič bei Red Bull-Bora-hansgrohe zeigt Florian Lipowitz großes Talent

Bei seiner Premiere auf der Vuelta überrascht der Neuling Lipowitz alle. Ursprünglich kommt er aus dem Biathlon und musste nach einem Kreuzbandriss während der Reha zum Radsport wechseln. Seine ersten Radmarathons bestritt er erst mit 18 Jahren.

Beachtlich ist, dass dies seine erste komplette "Grand Tour" ist, nachdem er beim Giro d'Italia krankheitsbedingt vorzeitig aufgeben musste.

Und auch bei der Vuelta war der 23-Jährige eigentlich als Unterstützer von Roglič im deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe vorgesehen. Doch droht diesem Team zum Saisonende der Weggang mehrerer deutscher Fahrer.

Könnte Lipowitz zur neuen Radsport-Hoffnung Deutschlands aufsteigen? Er selbst sieht sich als Rundfahrer, der gegen Ende einer Tour noch stärker wird.

Seine primäre Aufgabe in der letzten Woche der Vuelta ist es jedoch, seinen Kapitän zum Sieg zu führen. Für persönliche Ambitionen bleibt ihm noch seine gesamte Karriere.