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Die Radsportwelt trauert: Michael Hübner, DDRs einziger Weltmeister, ist verstorben

In Chemnitz ist der ehemalige Bahnradsportler Michael Hübner, der zu den Größten seines Fachs gezählt wurde, im Alter von 65 Jahren verstorben. Er erlag im Klinikum der Stadt einem Organversagen, das durch eine Sepsis ausgelöst wurde. Hübner, der in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geboren wurde, hinterlässt seine Lebensgefährtin Sandra und zwei Söhne, Alexander (42) und Sascha (36), aus seiner früheren Ehe mit Heidi.

Jens Fiedler, ein ehemaliger Konkurrent und Freund, zeigte sich tief erschüttert über Hübners Tod. Gemeinsam mit Hübner und dem aktuellen Bundestrainer Jan van Eijden errang Fiedler 1995 den Weltmeistertitel im Teamsprint in Bogota, Kolumbien. Es war Hübners siebter und letzter WM-Titel. Seinen ersten Weltmeistertitel hatte Hübner 1986 errungen, indem er sich gegen seinen ständigen Rivalen Lutz Heßlich durchsetzte.

"Es war wohl mein größter Sieg gegen 'Lutze', meinen stärksten Gegner. Unsere Duelle waren immer spannend, aber stets fair", erinnerte sich Hübner.

Michael Hübner bleibt der einzige Profi-Weltmeister aus der DDR

Während der meisten ihrer Duelle lag Heßlich vorn, auch bei den Entscheidungen um den einzigen Startplatz bei den Olympischen Spielen 1984 und 1988. Hübner wurde jedoch kurz vor der deutschen Wiedervereinigung 1990 Profi-Weltmeister im Sprint und Keirin, ein Titel, der ihn zum einzigen DDR-Profi-Weltmeister macht. Bis 1996 errang er neben dem Teamsprint-Titel 1995 vier Silber- und eine Bronze-Medaille.

Nach seinem Karriereende 1997 versuchte sich Hübner in verschiedenen Geschäftsfeldern, musste jedoch Privatinsolvenz anmelden. 2009 fand er als sportlicher Leiter des Teams Erdgas 2012 zurück in den Radsport. Unter seiner Führung errangen Kristina Vogel 2016 Olympia-Gold im Teamsprint und Maximilian Levy 2012 Silber im Keirin sowie Bronze mit dem Team.