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"Bares für Rares" löst Ski-Kontroverse aus: "Kein Vorwurf an Horst Lichter, aber ..."

Von Patrick Reichardt

Trondheim (Norwegen) – Anstatt der Weltmeisterschaft gab es Trödlerfieber! Am Donnerstag gingen in der norwegischen Stadt Trondheim die ersten Wettkämpfe der Nordischen Ski-WM in die Entscheidung. Allerdings entschied sich das ZDF, den Wettkampf nicht im herkömmlichen linearen Fernsehen zu übertragen.

Die 19-jährige deutsche Kombinationsteilnehmerin Nathalie Armbruster zeigte wenig Verständnis dafür, dass der öffentlich-rechtliche Sender die nordische Kombinationsdisziplin ausschließlich als Internet-Livestream übertrug.

"Das stimmt uns schon etwas traurig, denn es findet gerade eine WM statt. Wir haben uns darauf gefreut und wollten auch mal schauen. Stattdessen lief Bares für Rares. Nichts gegen die Sendung und Horst Lichter, aber eine Live-Übertragung für uns wäre wirklich schön gewesen", erklärte die junge Athletin, die in Trondheim den sechsten Platz belegte. Im Free-TV war der Wettkampf lediglich bei Eurosport abrufbar.

In der Hauptausstrahlung bot das ZDF während des Langlauf-Massenstarts die Trödelshow "Bares für Rares" und während des Skispringens das Magazin "Hallo Deutschland".

"Die Livestreams auf sportstudio.de und in der ZDF-Mediathek sind längst bewährte Übertragungswege, die es gerade bei Großmeisterschaften ermöglichen, sämtliche Wettkämpfe umfassend abzubilden", erläuterte das ZDF gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Der Sender wies zudem auf die zahlreichen weiteren Live-Übertragungen aus Norwegen in den kommenden Tagen hin. So wird am Sonntag der zweite Durchgang des Skisprung-Einzels auf ZDF Info gezeigt, da im Hauptprogramm die Berichterstattung zur Wahl in Hamburg stattfindet.

Auch Jenny Nowak äußert Enttäuschung

Der Deutsche Skiverband (DSV) kritisierte im Hinblick auf Armbrusters kürzlichen Auftritt im "Aktuellen Sportstudio" vor etwa zwei Wochen das mangelnde Feingefühl. Die diesjährige Gesamtweltcup-Zweite wurde in einem Interview zu Fragen der Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit befragt.

Auch Jenny Nowak (22), die sich als Fünftbeste unter den Deutschen platzierte, zeigte sich enttäuscht. "Es ist wirklich schade zu hören, dass wir leider nur per Livestream zu sehen sind und dass – wie ich erfahren habe – Bares für Rares oder etwas Ähnliches im ZDF lief. Das ist natürlich enttäuschend, da zu dieser Uhrzeit keine andere Sportart übertragen wurde", bemängelte Nowak.

Dennoch sei der Livestream "besser als gar nichts".